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Hygienemängel auf Weihnachtsmärkten Außen hui, innen pfui?

Ob Glühwein, Crêpes oder Bratapfel: Im idyllischen Ambiente locken Sachsen-Anhalts Weihnachtsmärkte mit winterlichen Leckereien. Doch wie hygienisch geht es hinter den Fassaden der Verkaufsbuden zu?

16.12.2014, 08:29

Magdeburg (dpa/cm) | Zu wenig Alkohol im Glühwein, keine Seife für die Mitarbeiter am Crêpes-Stand - auf den Weihnachtsmärkten des Landes sind auch in diesem Jahr die Lebensmittelkontrolleure unterwegs. Sie deckten bereits zahlreiche kleinere Mängel auf. Hunderte Hygieneprüfungen organisierten die kommunalen Gesundheitsämter in diesem Jahr, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Von der Trinkwasserzufuhr bis zur Ausstattung an den Ständen - den Experten entgeht nichts.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Halle gab es in diesem Jahr bisher 38 Kontrollen, bei 26 davon wurden Mängel beanstandet, wie der Sprecher der Stadt mitteilte. In den meisten Fällen handele es sich um formelle Hinweise der Kontrolleure, sagte Halles Sprecher Drago Bock weiter. So müssten etwa Verkäufer ihre Hygieneschulungs-Nachweise stets dabei haben und Lebensmittel richtig gekennzeichnen. Die meisten Verstöße könnten umgehend behoben werden, sagte Bock.

Auch in der Landeshauptstadt gab es in dieser Saison bereits zahlreiche stichprobenartige Kontrollen - mit zehn Beanstandungen, wie das Gesundheitsamt mitteilte. Je nach Produkt müsse dabei auf unterschiedliche Kriterien geachtet werden. "Crêpes aus rohen Eiern sind unterschiedlich zu bewerten wie reiner Glühweinverkauf", sagte der Gesundheitsamt-Leiter Eike Hennig.

Im Landkreis Harz, in dessen Gebiet die beliebten Weihnachtsmärkte in Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode liegen, wurden in diesem Jahr bisher etwa 300 Kontrollen durchgeführt. Bei 10 bis 15 Prozent der Prüfungen wurden Mängel festgestellt, wie die Kommune mitteilte. Benstandet wurden unter anderem Baufehler an den Verkaufsständen oder die fehlende Seife am Handwaschbecken.

Auch der Glühwein darf nicht zu leicht sein: "Bei zwei Glühweinproben war der Alkoholgehalt zu niedrig und wurde deswegen beanstandet", sagte Landkreissprecher Manuel Slawig. Der Wein sei zu lange und zu heiß erhitzt worden. Auch ein Schmalzgebäck habe die Prüfung nicht bestanden, weil es zu fettig gewesen sei, sagte Slawig weiter.