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Spitzenkandidat für Wahl 2016 Union setzt erneut auf Haseloff

Sachsen-Anhalts CDU will mit Ministerpräsident Reiner Haseloff als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2016 gehen. Die Parteiführung warnt eindringlich vor einem rot-roten Bündnis.

Von Michael Bock 20.12.2014, 02:05

Magdeburg l Der CDU-Landesvorsitzende Thomas Webel sagte am Freitag der Volksstimme: "Ministerpräsident Haseloff führt eine erfolgreiche Landesregierung an. Ich werde der Partei vorschlagen, dass er wieder Spitzenkandidat wird."

Gestützt wird dieser Vorschlag auch durch die Parteivize Holger Stahlknecht und André Schröder. Innenminister Stahlknecht, der parteiintern zeitweise ebenfalls als möglicher Spitzenkandidat gehandelt worden war, sagte gestern klipp und klar: "Reiner Haseloff wird Spitzenkandidat der CDU werden. Er hat meine volle Unterstützung." Schröder, der auch Fraktionschef im Landtag ist, sagte: "Reiner Haseloff steht für eine erfolgreiche Landespolitik. Er ist der natürliche Kandidat."

Haseloff antwortete auf die Frage, ob er für eine Spitzenkandidatur bereitstehe: "Das entscheide ich gemeinsam mit den Gremien Anfang des neuen Jahres."

In einem Volksstimme-Interview warb der Regierungschef für eine Fortsetzung der CDU/SPD-Koalition nach der Landtagswahl 2016. Das schwarz-rote Bündnis beweise "große innere Stabilität", sagte er. "Mit Schwarz-Rot ist nachhaltige Politik leistbar. Ich werde dafür werben, dass diese Koalition auch nach 2016 fortsetzbar ist."

In der SPD gibt es starke Bestrebungen, nach der Landtagswahl ein rot-rotes Bündnis zu schmieden. "Wir sind die stärkste Partei und kämpfen in Sachsen-Anhalt für eine stabile Regierung der Mitte unter Führung der CDU", sagte Haseloff. "Das Land hat sich in den zurückliegenden Jahren gut entwickelt. Sachsen-Anhalt sollten keine Experimente zugemutet werden."

Landes-Vize Stahlknecht warnte eindringlich vor Rot-Rot: "Das wäre eine Katastrophe", sagte er. Er verwies auf die von der PDS tolerierte SPD-Minderheitsregierung ("Magdeburger Modell", 1994 bis 2002): "Danach war das Land platt." Eine Neuauflage würde bedeuten, dass die gute Entwicklung kaputtgemacht werde.

Fraktionschef Schröder warnte vor einem "drohenden Linksruck" im Land. Das derzeitige Agieren der Landes-SPD sei "ein Weckruf für das bürgerliche Lager".

Der Parteivorsitzende Webel sagte, es werde einen Lagerwahlkampf geben. "Wir wissen, dass die SPD mit Rot-Rot liebäugelt. Jedem muss klar sein: Wer seine Stimme den Sozialdemokraten gibt, der muss mit Rot-Rot rechnen."

Zuletzt hatten Parteilinke die bundesweit viel beachtete "Magdeburger Plattform" gegründet. Auch Webel verwies auf das Magdeburger Modell: "Seinerzeit hat sich Sachsen-Anhalt zum Land der roten Laternen entwickelt", sagte er. "Das können wir den Menschen nicht schon wieder zumuten."