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Polizeireform in Sachsen-Anhalt Polizei wird 2015 völlig umgekrempelt

Sachsen-Anhalts Polizei steht vor einer tiefgreifenden Neuorganisation. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verspricht mehr Präsenz und Effektivität. Er will die Reform 2015 gegen Widerstände aus SPD und Gewerkschaft durchziehen.

Von Jens Schmidt 29.12.2014, 02:17

Magdeburg l Ab Januar will Stahlknecht schrittweise alle Reviere auf das neue System umstellen. Bis zum Sommer soll dann das ganze Land in 56 neuartige Streifenbereiche aufgeteilt sein. In jedem dieser Einsatzkreise sind rund um die Uhr Funkstreifenwagen unterwegs, die als rollende Büros das meiste vor Ort erledigen sollen. "So sind Polizisten schneller am Ort des Geschehens, sie sind mehr in der Fläche präsent und weniger im Büro", sagte Stahlknecht der Volksstimme.

Der Innenminister will die Reform auch gegen Widerstände des Koalitionspartners SPD und aus der Gewerkschaft der Polizei (GdP) umsetzen. Die SPD ist gegen einen "Totalumbau" und spricht von einem Großexperiment. Fraktionsvize und Innenpolitiker Rüdiger Erben prophezeit für 2016 eine "gigantische Reform-Baustelle". Die GdP will verhindern, dass Kollegen quer durch das ganze Land versetzt werden und fordert Kilometer-Obergrenzen. Die lehnt Stahlknecht ab.

Der Minister sagte, die Reform erfordere lediglich 150 Versetzungen - bei 6000 Polizisten. So benötigen unter anderem die Reviere Gardelegen und Wittenberg noch Beamte. Für den Einsatz auf dem Lande sollen vor allem junge Polizisten gewonnen werden. Nächstes Jahr beginnen 150 Absolventen von der Polizeihochschule Aschersleben ihren Dienst.

In einer ersten Reformstufe hatte Stahlknecht in diesem Jahr alle 69 Polizeistationen geschlossen und dafür Regionalbereichsbeamte eingesetzt. Jede Kommune hat jetzt mindestens zwei Gemeindepolizisten.