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Schäden im ganzen Land "Felix" wütet von Harz bis Altmark

Mit "Felix" ist am Wochenende erneut ein Orkantief über Sachsen-Anhalt gefegt. Im ganzen Land wurden Bäume umgeknickt, Straßen blockiert und Dächer abgedeckt. Obwohl es zu keinen größeren Zwischenfällen kam, waren Polizei und Feuerwehr im Großeinsatz.

12.01.2015, 05:47

Magdeburg l Mit Windspitzen von mehr als 100 Stundenkilometern im Flachland und Tempo 160 auf dem Brocken ist das Orkantief "Felix" am Sonnabend über Sachsen-Anhalt hinweggefegt. Besonders betroffen waren der Harz, die Altmark und das Magdeburger Umland. Nach Angaben des Wetterdienstes Leipzig soll sich die Lage aber heute wieder beruhigen. Es muss noch mit vereinzelten Sturmböen gerechnet werden und die Temperaturen gehen auf zwei bis fünf Grad Celsius zurück.

lHarz: In Blankenburg hat eine starke Sturmböe das Flachdach eines Mehrfamilienhauses abgedeckt. Dämmplatten drohten auf die Straße zu stürzen. Die Feuerwehr evakuierte das Haus. Zwölf Erwachsene und vier Kinder kamen vorübergehend in einem Hotel unter. Die Kreisstraße bei Heimburg wurde vorsorglich gesperrt. Die Nationalparkverwaltung zog aus Sicherheitsgründen ihre Ranger vom Brockengebiet ab. Deshalb waren am Wochenende die Rasthütte und Rangerstation "Scharfenstein" sowie die Station auf dem Harzgipfel nicht besetzt. Ebenso war das Nationalpark-Besucherzentrum "Brockenhaus" geschlossen. Die Brockenbahn stellte vorübergehend den Betrieb ein, wobei die Züge in unteren Harzlagen planmäßig fuhren. Zuflüsse in die Rappbodetalsperre schnellten Sonnabendmittag wegen der hohen Niederschläge kurzzeitig auf Spitzenwerte - bis auf ein Dreifaches der normalen Menge. Der Talsperrenbetrieb des Landes hatte jedoch genügend Freiraum im Talsperrensystem vorbereitet.

lAltmark: Die Feuerwehr rückte altmarkweit knapp 200-mal am Wochenende aus. In Havelberg hat bei einem Gewitter der Blitz in einen Baum auf der Ziegeninsel eingeschlagen, der in Flammen stand. Eine entwurzelte Kastanie kippte auf das neu errichtete Geländer zur Havel. In Salzwedel löste sich das Dach eines Hauses und hing an der Fassade herunter. Von einem Mehrfamilienhaus waren Dachziegel gestürzt und beschädigten ein Fahrzeug. Mehr als 10000 Euro Schaden entstanden an zwei Autos, die in einen Unfall durch einen herabstürzenden Ast verwickelt waren. Ein Autofahrer wurde leicht verletzt.

lBörde: Bei Sommerschenburg knickte ein Holzgerüst für Arbeiten an der Stromleitung ein, in Wolmirstedt wurden parkende Autos von herabfallenden Ästen beschädigt. In Bebertal hielt eine Bushaltestelle dem starken Wind nicht stand und wurde beschädigt. In der Stadt Wanzleben-Börde landete im Ortsteil Remkersleben eine 15 Meter hohe Tanne auf einer Garage. In Eggenstedt schlug ein Baum neben einem Gas-Tank ein. Die Fähren Rogätz und Aken (Anhalt-Bitterfeld) stellten ihren Betrieb ein.

lJerichower Land: In der Nacht zum Sonnabend drohte in Burg der Schornstein eines Hauses abzustürzen. In Schermen kam es zum Stromausfall, weil ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war. In der Gemeinde Elbe-Parey fiel eine Pappel auf eine Garage.

lMagdeburg: Die Feuerwehr rückte zu mehr als einem Dutzend Einsätzen wegen des Sturms aus. Der größte Schaden entstand, als eine Ampelanlage im Bereich Autobahnauffahrt Stadtfeld zur A14 umknickte.

lSalzlandkreis: Es gab mehrere Feuerwehreinsätze, weil Bäume umknickten und Straßen beräumt werden mussten. Größere Schäden blieben aber aus.

Das Wetter sorgte in ganz Europa am Wochenende für Chaos. Züge fielen aus, es gab Tote und Verletzte. Seite 6