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Messe "Gartenträume" Frisches Gemüse und naturbelassene Gärten liegen im Trend

Von Jörn Wegner 21.02.2015, 02:20

Magdeburg l Die "Gartenträume"-Messe hat am Freitag in den Magdeburger Messehallen eröffnet. Unternehmen rund um den Garten und vorrangig aus der Region präsentieren bis zum morgigen Sonntag ihre Angebote, von der Tulpenzwiebel bis zur Gartensauna.

"Die Kunden möchten wieder einen natürlichen Garten", sagt Ellen Lindecke, die bei Garten Appel, einem Familienunternehmen aus Haldensleben, arbeitet. Gärtner würden zunehmend wieder Gemüse anbauen, der Rasen-Garten liege nicht mehr im Trend.

Wirtschaftlich geht es den Haldenslebern gut, sagt Ellen Lindecke. Den Gartenmarkt-Ketten könnten sie individuelle Beratung und ein besseres Sortiment entgegensetzen, während sie bei den Preisen konkurrenzfähig blieben.

Inhabergeführt ist auch das Unternehmen von Bernd Weidemeier. Von Dreileben bei Wanzleben aus verkauft und wartet er Gartengeräte und -fahrzeuge. Weidemeier lebt vor allem von kommunalen Auftraggebern. Die würden aber immer seltener eine Maschine für ihre Park- und Gartenpflege ordern. "Magdeburg spart sich tot", sagt Weidemeier. Statt mit Verkäufen seien seine Mitarbeiter nun verstärkt mit der Wartung immer älter werdender Geräte beschäftigt.

Einen Rückgang öffentlicher Aufträge bestätigt auch Lars Heidenreich für seine Branche. Er vertritt den Landesverband der Garten- und Landschaftsbauer. "Die Auftragsbücher sind voll", sagt Heidenreich. Nur würden die vermehrt von privater Seite gefüllt werden, während Heidenreichs Kollegen immer seltener mit Bau und Anlage öffentlicher Grünflächen beauftragt werden.

Lars Heidenreich versucht an seinem Stand vor allem Auszubildende für die Branche zu finden. Die Arbeit sei anspruchsvoll. "Wir hätten gerne mehr Bewerbungen." Angehende Landschaftsgärtner müssten 400 botanische Bezeichnungen für Pflanzen auswendig lernen und sich mit Natursteinen auskennen. Lernen, einen Bagger zu fahren, gehöre ebenfalls zur Ausbildung. Wer in der Schule gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern hat, habe gute Chancen in der Branche, sagt Heidenreich. 93 Prozent der Auszubildenden seien im Jahr 2014 von ihren Betrieben übernommen worden, so Heidenreich. Angehenden Gartenbauern winkt ein Ausbildungsgehalt von 750 Euro im dritten Jahr und ein Tarif-Ecklohn von 13,46 Euro pro Stunde.