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Bundesweite Aktion gegen Alkohol und Nikotin Alltagsdrogen im Visier

03.03.2015, 01:25

Magdeburg l Marlene Mortler torkelte. Die Bundesdrogenbeauftragte im Drogenrausch, könnten böse Zungen behaupten. Doch das Gegenteil war am Montagvormittag im Magdeburger Kino CinemaxX der Fall. Die CSU-Politikerin erlebte mit einer Spezialbrille nur einen simulierten Rausch. "Wir wollen spielerisch auf die Gefahren von Nikotin und Alkohol aufmerksam machen und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger", sagte Mortler.

Mithilfe von Mitmach-Aktionen und Spielfilmen sollen Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren für die Risiken dieser Alltagsdrogen sensibilisiert werden. In diesem Jahr sind unter anderem die Streifen "Filmriss" und "Verrückt/Schön" zu sehen, die sich mit Ursachen und Folgen des Alkoholkonsums befassen. Die Veranstaltung in Magdeburg war der Startschuss für die bundesweite Aktion "Jugendfilmtage: Nikotin und Alkohol - Alltagsdrogen im Visier". Noch bis einschließlich Dienstag nehmen in der Landeshauptstadt rund 700 Jugendliche daran teil. Danach ist die Veranstaltung noch in 14 weiteren Regionen Deutschlands zu Gast.

"Wir wollen Jugendliche stärken, Nein zu Alkohol und Tabak zu sagen", erklärte Mortler, die seit 2006 selbst zu den Nichtrauchern zählt. "Ich habe gemerkt, dass es mir nicht gut tat", so die 59-Jährige.

Dass die Präventionsarbeit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erfolgreich ist, zeigen aktuelle Studien. Der Anteil der rauchenden 12- bis 17-Jährigen sei in den Jahren 2001 bis 2014 von 18 Prozent auf 10 Prozent zurückgegangen, sagte die Leiterin Heidrun Thaiss. Auch die Zahl der Jugendlichen, die mindestens einmal wöchentlich Alkohol trinken, sei gesunken. Im Jahr 2004 habe der Anteil bei 21 Prozent und im Jahr 2012 bei 14 Prozent gelegen.

Sorge bereite Thaiss nach wie vor das sogenannte Rauschtrinken junger Erwachsener. Einer Studie zufolge gaben nahezu die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen im Jahr 2004 an, mindestens einmal im Monat fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit konsumiert zu haben. Im Jahr 2012 habe die Quote mit 44,1 Prozent unverändert hoch gelegen. Neuere Zahlen lägen noch nicht vor.