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Mehrheit für gesetzliche Quote in der Verwaltung Frauen per Gesetz an die Landesspitze

09.03.2015, 01:34
ARCHIV - ILLLUSTRATION - Zwei männliche und ein weibliches Vorstandsmitglied stehen am 15.05.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen) nebeneinander. Foto: Oliver Berg/dpa (zu dpa "Frauenquote kommt - Experten streiten noch" vom 22.02.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - ILLLUSTRATION - Zwei männliche und ein weibliches Vorstandsmitglied stehen am 15.05.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen) nebeneinander. Foto: Oliver Berg/dpa (zu dpa "Frauenquote kommt - Experten streiten noch" vom 22.02.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Magdeburg (dpa) l In der nächsten Landesregierung in Sachsen-Anhalt könnte es für Männer weniger Chefposten geben. Vertreter von CDU und SPD zeigten sich am Wochenende offen dafür, eine strenge Frauenquote gesetzlich vorzuschreiben. Linke und Grüne fordern schon länger eine verpflichtende Regelung.

Justizministerin Angela Kolb (SPD) stellt ein modernes Gleichstellungsgesetz zur Diskussion, in dem man konkrete Zielquoten unterbringen könnte. In Sachsen-Anhalt wird im Frühjahr 2016 gewählt. Die schwarz-rote Landesregierung hatte sich bereits auf ein Ziel von 40 Prozent Frauen in Führungspositionen festgelegt, aber kein Datum genannt, wann dies erreicht sein soll. "2020 wäre ein schönes Ziel", sagte Kolb dazu. In der unteren Führungsebene seien inzwischen 37,3 Prozent erreicht.


In den Spitzenpositionen sind Frauen weiter deutlich unterrepräsentiert. Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) sagte am Rande einer Tagung zu dem Thema: "Das müsste man in Koalitionsverhandlungen besprechen." Er betonte, die Zielmarke der jetzigen Landesregierung von 40 Prozent sei sein Vorschlag gewesen. Die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Henriette Quade, sagte, es sei eine Bankrotterklärung Kolbs, dass die Quote von 40 Prozent nicht mehr erreicht werden könne. Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert schlug eine Annäherung an 50 Prozent vor, was aber in der Verwaltungshierarchie immer an der darunter stehenden Gruppe gemessen werden müsse.


Einzig die FDP sprach sich gegen eine Quote aus. "Wer statt wegen seiner Qualifikation wegen seines Geschlechts eingestellt wird, hat es doppelt schwer, beruflich ernst genommen zu werden", sagte Vize-Landeschef Marcus Faber.