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Prominente Spitzensportler der Region mit ausländischen Wurzeln

17.03.2015, 05:31

Magdeburg (jb) l Sportorganisationen und -verbände haben sich in Deutschland seit jeher aktiv in die Integrationsdebatten eingemischt. Schließlich sind die Potenziale, die der organisierte Sport hat, um Migranten und Menscher fremder Herkunft das Gefühl von Zugehörigkeit und Teilhabe zu geben sowie den Dialog fremder Kulturen zu fördern, nicht von der Hand zu weisen. Auch Andreas Silbersack, Präsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, ist überzeugt: "Kein anderer gesellschaftlicher Bereich ist besser für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geeignet als der Sport. Bei sportlicher Betätigung und Geselligkeit lernt man sich schneller kennen und verstehen."

Silbersack verweist darauf, dass die Sportvereine im Land seit 1991 hervorragende Integrationsarbeit leisten: Das Sonderprogramm ("Integration durch Sport"), das mit Mitteln des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert wird, könne "mit Fug und Recht als Erfolgsmodell bezeichnet werden".

Auch einige prominente Leistungssportler aus der Region haben einen Migrationshintergrund und besitzen die deutsche oder eine doppelte Staatsbürgerschaft:

SES-Boxerin Christina Hammer ist am 16. August 1990 in Nowodolinka/Kasachstan geboren. Seit ihrer Kindheit lebt die Weltmeisterin in Dortmund und steigt für Magdeburg in den Ring.

Fußballer Telmo Teixeira-Rebelo ist am 18. Februar 1988 in Reutlingen geboren. Der Kicker, der über den Halleschen FC und 1. FCM zu Germania Halberstadt kam, ist Sohn portugiesischer Einwanderer.

FCM-Kicker Marius Sowislo ist am 14. November 1982 in Bytom/Polen geboren. Der Mittelfeldspieler ist seit vielen Jahren Deutscher, besitzt aber auch die polnische Staatsbürgerschaft.

Ex-Box-Weltmeister Robert Stieglitz hat russische Wurzeln. Der Magdeburger erblickte am 20. Juni 1981 im damals sowjetischen Jeisk (heute Russland) das Licht der Welt. Nach der Trennung seiner Eltern folgte der Russlanddeutsche im Jahr 2000 seinem Onkel nach Magdeburg. Seit 2009 besitzt Stieglitz einen deutschen Pass. Sein SES-Stallkollege Francesco Pianeta ist gebürtiger Italiener, lebt aber ebenfalls seit Jahren in Deutschland.

SCM-Handballer Andreas Rojewski hat die doppelte Staatsbürgerschaft. Er wurde am 20. August 1985 in Wejherowo/Polen geboren. Im Alter von drei Jahren siedelte er mit seinen Eltern nach Deutschland über. Nachdem Rojewski sechs Länderspiele im DHB-Trikot bestritten hat, wechselte er den Verband. Inzwischen hat der 29-Jährige siebenmal für Polen gespielt und bei der WM 2015 Bronze gewonnen.

Ali Ghardooni wurde im iranischen Ahwaz geboren. Der 36-jährige Behindertensportler vom SC Magdeburg, Weltmeister im Diskuswurf und Paralympic-Starter für Deutschland, lebt seit über zehn Jahren in Magdeburg und erhielt erst vor kurzem die deutsche Staatsbürgerschaft.