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Feuerwehrverband Harzer ist neuer Chef der Feuerwehren

Von Matthias Fricke 27.04.2015, 03:30

Heyrothsberge l Der Landesfeuerwehrverband hat nach dem Ausscheiden von Lothar Lindecke (Landkreis Börde) am Sonnabend in Heyrothsberge einen neuen Vorsitzenden gewählt. Es ist Kai-Uwe Lohse aus dem Landkreis Harz. Er arbeitet dort als Kreisbrandmeister und leitet dort die Rettungsleitstelle.

Lohse wolle "mit Unterstützung seines neuen Vorstands sich den schweren Aufgaben in der Zukunft stellen". Das sind vor allem die schwindenden Mitgliederzahlen, die den Feuerwehren Sorge bereiten. So fielen allein vom Jahr 2013 zu 2014 im Land 26 von 1576 Feuerwehren mit 1070 Mitgliedern weg.

Der neu gewählte Vorsitzende sagt über seinen Vorgänger: "Lothar Lindecke hat vor vier Jahren ein sinkendes Schiff übernommen, das er in dieser Zeit gut zusammengeflickt hat. Meine Aufgabe ist es nun, dem Dampfer Farbe zu geben und die Mannschaft zusammenzuhalten."

Letzteres dürfte keine leichte Aufgabe sein. So gab es zuletzt zwischen einzelnen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und dem Landesverband personelle Querelen. Lindecke mahnte deshalb: "Der neue Vorstand braucht keine Intrigen." Bei nahezu jeder Veranstaltung der Jugendfeuerwehr habe es Angriffe gegen seine Person gegeben.

Zurzeit ist der Landesverband noch ohne Jugendwart und Stellvertreter, weil sowohl der Vorsitzende Michael Kiel als auch sein Stellvertreter Robert Olejnicki am 28. März zurückgetreten waren. Der amtierende Jugendfeuerwehrwart Thomas Voß: "Die Jugendfeuerwehr liegt nicht am Boden, steht aber vor einem Abgrund. Denn zu viel Arbeit ist auf zu wenig Schultern verteilt." Ein Lichtblick sei, dass sich inzwischen ein Interessent für den Posten des Landesjugendwartes gefunden habe.

In den vergangenen Jahren gab es im Gegensatz zu den Feuerwehren bei den Kinder- und Jugendgruppen stetigen Zuwachs. "Diese Bilanz schlug sich aber leider nicht in der Mitgliedergewinnung nieder", so Lindecke. So solle das Jahr 2015 "ein Jahr der Mitgliedergewinnung" werden. Es gebe Projekte, wie die Förderung von Wieder- und Seiteneinsteigern. Positiv wurde die Einstellung einer hauptamtlichen Bürokraft für den Landesverband gewertet. Seit Anfang April gibt es auch eine angestellte Jugendbildungsreferentin.