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Bahn investiert 1,6 Milliarden Euro Magdeburg wird zum IC-Knoten

Neue Gleise, neue Brücken, neue Schalttechnik: Die Deutsche Bahn verbaut in Sachsen-Anhalt bis 2019 eineinhalb Milliarden Euro. In Magdeburg wird ein Intercity-Kreuz entstehen. Der Ausbau ist auch eine Reaktion auf neue Konkurrenz.

28.04.2015, 01:19

Magdeburg l Die Bahn sagt Fernbussen den Kampf an. "Wir nehmen den Konkurrenzkampf auf. Durch den Ausbau der Infrastruktur setzen wir auf Qualität", sagte Alexander Kaczmarek, Bahn-Regionalchef für Sachsen-Anhalt, am Montag in Magdeburg. Investitionen von 545 Millionen Euro sollen den Hauptbahnhof der Landeshauptstadt ab 2022 zum Knoten für Intercity-Züge machen. Dann treffen sich in Magdeburg die Linien Schwerin - Leipzig und Köln - Berlin. Insgesamt werden in Sachsen-Anhalt bis 2019 rund 1,6 Milliarden Euro investiert.

Nach der Modernisierung sollen Züge mit höherer Geschwindigkeit fahren können. In Magdeburg beginnen Mitte des Jahres Umbauarbeiten an den Oberleitungen. Ab Februar 2016 wird an den Gleisanlagen gebaut. Eine ICE-Anbindung werde Magdeburg aber nicht bekommen, sagte Kaczmarek. "Diese Züge machen nur auf schnellen Strecken Sinn", so seine Begründung. Berlin - Magdeburg sei jedoch nur mit höchstens 160 Kilometern pro Stunde befahrbar.

Auch in anderen Landesteilen modernisiert die Bahn ihre Infrastruktur. In Halle werden rund 713 Millionen Euro verbaut. Dort werde etwa die fast 100 Jahre alte Stellwerktechnik erneuert, so Kaczmarek. Mit dem modernisierten Rangierbahnhof werde die Saalestadt zum Güterverkehrskreuz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In zwei Jahren soll zudem die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Nürnberg über Halle nach Berlin fertiggestellt sein. Dann soll es aus Halle in weniger als drei Stunden nach München gehen. Die Fahrzeit nach Erfurt halbiert sich auf 30 Minuten.

Ausgebaut wird auch der Bahnhof Köthen, laut Kaczmarek ein "lebendiges Eisenbahnmuseum". Dort werden Gleise, Brücken und das Stellwerk erneuert. Nach Ende der Arbeiten verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Magdeburg und Halle von 51 auf 46 Minuten. Weitere Projekte seien der bereits laufende zweigleisige Ausbau zwischen Stendal und Uelzen sowie der Ausbau der Verbindung zwischen Magdeburg und Halberstadt. Die Reisezeit in die Harzstadt soll sich von 48 auf 40 Minuten verkürzen.