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Schützenhilfe aus Sachsen-Anhalt AfD streitet über NPD-Aussagen

11.05.2015, 01:32

Magdeburg/Erfurt (dpa) l Der wegen Äußerungen über die NPD umstrittene AfD-Landesvorsitzende in Thüringen, Björn Höcke, erhält Schützenhilfe aus Magdeburg. Der AfD-Chef in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, stellte sich hinter Höckes Aussage, nicht alle NPD-Mitglieder seien Extremisten. Poggenburg sagte, es könne nicht pauschal davon ausgegangen werden, "dass nun wirklich jedes weitere NPD-Mitglied auch bereit ist, gewaltbereit gegen Andersdenkende vorzugehen oder sich überzeugt gegen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu stellen".

Der AfD-Bundesvorsitzende Bernd Lucke hatte Höcke in einem Interview der "Thüringer Allgemeinen" (Sonnabend) aufgefordert, alle Ämter niederzulegen und aus der AfD auszutreten. Dessen Äußerungen zur NPD zeugten von Uneinsichtigkeit und einem erschreckenden Mangel an politischem Urteilsvermögen. Höcke hatte gesagt: "Ich gehe nicht davon aus, dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann." Mehrere führende AfD-Mitglieder hatten sich daraufhin von ihm distanziert.

Höcke und Poggenburg hatten bereits Mitte März eine "Erfurter Resolution" unterzeichnet, in der sie neben weiteren AfD-Politikern aus dem Osten den liberalen Kurs der Bundesspitze um Bernd Lucke sowie dessen Distanzierung von der Pegida-Bewegung kritisierten.