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Warnstreiks Neun Millionen Briefe mit Verspätung

Verdi fordert für die Postbeschäftigten eine 36-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Warnstreiks sollen Druck auf die Unternehmensführung machen. Nach deren Angaben halten sich die Auswirkungen aber bisher in Grenzen.

14.05.2015, 12:46
Durch den bundesweiten Ausstand in der Postbearbeitung kommt es bei der Zustellung in ganz Deutschland zu Verzögerungen. Foto: Oliver Berg
Durch den bundesweiten Ausstand in der Postbearbeitung kommt es bei der Zustellung in ganz Deutschland zu Verzögerungen. Foto: Oliver Berg dpa

Magdeburg/Dresden (dpa) l Bei der Deutschen Post sind wegen des Tarifkonflikts am Mittwoch in Sachsen-Anhalt und Sachsen wieder Briefe liegengeblieben. Schwerpunkte der Warnstreiks in Mitteldeutschland seien die Briefzentren in Magdeburg und Dresden gewesen, sagte Verdi-Sprecher Andreas Wiedemann. Bereits am Dienstag hatten Beschäftigte in Erfurt, Leipzig und Halle die Arbeit zeitweise niedergelegt.

"Die Auswirkungen werden aber sehr begrenzt bleiben", meinte die für Sachsen zuständige Post-Sprecherin Tina Birke. Von den bundesweit 65 Millionen Sendungen, die am Mittwoch zugestellt werden sollten, würden wegen des Arbeitskampfes nun etwa 9 Millionen erst am Freitag ihre Adressaten erreichen.

Verdi fordert eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Post hatte unter anderem angeboten, den Kündigungsschutz um drei Jahre bis Ende 2018 zu verlängern, weitere Erholungszeiten zu vereinbaren und den 24. und 31. Dezember wieder als arbeitsfreie Tage einzuführen. Das hatte die Gewerkschaft als "Mogelpackung" abgelehnt.

Die Bereitschaft der Beschäftigen zum Arbeitskampf sei groß, sagte Wiedemann. Dies habe eine Streikkundgebung am Mittwoch in Dresden gezeigt. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche werde Verdi den Druck noch erhöhen. Sollte sich die Unternehmensführung nicht bewegen, sei auch "eine massive Ausweitung des Arbeitskampfes denkbar". Ob es bereits am Freitag und Samstag wieder Warnstreiks geben werde, ließ Wiedemann offen.