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Rückkehrer-Programme Weniger Asyl-Abschiebungen, mehr freiwillige Rückreisen

08.06.2015, 01:35

Magdeburg (dpa) l Obwohl die Flüchtlingsankünfte seit zwei Jahren auch in Sachsen-Anhalt rapide steigen, ist die Zahl der Abschiebungen zuletzt gesunken. Bis Ende Mai wurden nach Angaben des Innenministeriums rund 250 abgelehnte Asylbewerber abgeschoben. Im Vorjahreszeitraum seien es 40 mehr gewesen.

Zwei Drittel der Betroffenen stammten laut Ministerium aus den Westbalkanstaaten wie Bosnien und Herzegowina, Serbien, Albanien oder dem Kosovo. Asylanträge aus diesen Ländern haben nur in den seltensten Fällen Erfolg. Nur 2,2 Prozent der albanischen Bewerber und 1,1 Prozent der Kosovaren hätten 2014 in Deutschland einen Schutzstatus erhalten.

Die hohe Zahl von Antragstellern aus diesen Ländern sei nicht unproblematisch. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, diese Asylanträge vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bevorzugt behandeln zu lassen. Wie viele abgelehnte Schutzsuchende freiwillig ausreisen, wird laut Ministerium von den Landkreisen nicht einheitlich erfasst. Bekannt ist, dass bis Ende April 360 abgelehnte Bewerber freiwillig ausreisten. Sie nutzten ein Starthilfeprogramm für Rückkehrer. Im gesamten Jahr 2014 hatten sich demnach 439 Rückreisewillige registriert.

In Sachsen-Anhalt hatte sich die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahr auf 6600 verdoppelt. Dieses Jahr werden 11 400 erwartet.

Unterdessen informieren sich in dieser Woche Mitglieder des Landtags-Innenausschusses über die Situation auf Sizilien, wohin Flüchtlinge über das Mittelmeer fliehen.