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Bienenvölker Imker beginnen mit der Ernte

Von Gitta Keil 09.06.2015, 01:20

Nebra (dpa) l Nach einem durchwachsenen Start können Sachsen-Anhalts Imker die erste Ernte einbringen. "Gerade wird der Rapshonig geschleudert", sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes, Falko Breuer.

Über den Winter und dann noch einmal im März und April hätten die Imker herbe Verluste gehabt. "Jedes vierte Volk ist gestorben", sagte er. Die Bienen seien mit den Krankheiten, die sie sich über den Winter geholt hätten, nicht fertig geworden. Normalerweise überstünden fünf bis acht Prozent der Völker die kalten Monate nicht. Neben Varroamilben und den von ihnen übertragenen Krankheiten werden auch Spitzmäuse, Spechte und Waschbären den Bienen gefährlich.

Bienen brauchen warme Nächte

Der Start ins Frühjahr sei nicht schlecht gewesen. "Ungünstig waren die kalten Nächte", sagte Breuer. "Die Bienen brauchen, um richtig in die Puschen zu kommen, wärmere Nächte. Aber die Blüten sind trotzdem ordentlich bestäubt worden", sagte der Verbandschef.

In Sachsen-Anhalt gebe es im Verband rund 1600 Imker mit 11500 Bienenvölkern. Das sei die niedrigste Völkerzahl in ganz Deutschland. Auf 1000 Hektar Fläche entfielen 0,4 Völker. In Baden-Württemberg seien es drei.

Die größte Gruppe im Verband bildeten 70- bis 80-jährige Imker. Hoffnung auf Nachwuchs gebe es aber. "Wir bieten Neu-Imker-Kurse an, die gefragt sind und zunehmend auch bei Frauen", sagte Breuer. Etwa vier Prozent der Teilnehmer in diesen Kursen seien inzwischen Frauen. Viele der Neu-Imker kämen aus Städten. Stadtimkern werde immer beliebter. So mancher habe sein Bienenvolk auf dem Balkon. Das Umweltministerium etwa habe zwei Bienenstöcke im Garten stehen.