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800 Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit

17.06.2015, 01:14

Für die Mindestlohn-Kontrollen und den Kampf gegen die verschiedenen Formen von Schwarzarbeit beschäftigt der Zoll bundesweit 6700 Beamte, bis 2019 sollen 1600 noch hinzukommen. In Sachsen-Anhalt arbeiten derzeit 150 Beamte bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, 90 weitere sollen folgen.

Zu den verschiedenen Formen von Schwarzarbeit zählen unter anderem der Verstoß gegen Mindestarbeitsbedingungen (wie Mindestlohn), das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen, Steuerhinterziehung und die illegale Beschäftigung von Ausländern.

Zu den besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen zählen die Bau- und Fleischwirtschaft, das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, die Forstwirtschaft, das Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe, Schausteller und Gebäudereiniger, das Taxi-Gewerbe und der Messe-Bau.

Der Zoll kontrolliert sowohl den allgemeingültigen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde als auch Branchenmindestlöhne, die weiterhin gelten. Im Baugewerbe liegt der Branchen-Mindestlohn aktuell bei 10,75 Euro, in der Landwirtschaft bei 7,20 Euro.

Mit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns hat der Bund die Dokumentationspflichten bei der Arbeitszeit verschärft. In allen Branchen müssen die Arbeitszeiten von geringfügig Beschäftigten dokumentiert werden. In den besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen müssen zudem jene kontrolliert werden, die monatlich weniger als 2958 Euro brutto verdienen.

Der festgestellte Schaden durch die verschiedenen Formen von Schwarzarbeit betrug im vergangenen Jahr bundesweit fast 800 Millionen Euro, in Sachsen-Anhalt belief sich die Summe auf 12,72 Millionen Euro.