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Fall Straathof Schweinezüchter übergibt Unternehmen an Treuhänder

27.06.2015, 01:06
Adrianus Straathof zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Foto: Jens Wolf/Archiv
Adrianus Straathof zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Foto: Jens Wolf/Archiv dpa-Zentralbild

Berlin (dpa) l Der umstrittene Schweinezüchter Adrianus Straathof hat sich nach massiven Vorwürfen der Tierquälerei von Behörden und Tierschützern weiter aus dem Unternehmen zurückgezogen. Nach der Aufgabe der Geschäftsführung im vergangenen Herbst habe der 60-Jährige nun auch seine Anteile an der LFD Holding abgegeben, sagte der Berliner Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff als Treuhänder.

Der Landkreis Jerichower Land hatte gegen Straathof wegen Verstößen gegen den Tierschutz ein bundesweit gültiges Tierhaltungsverbot verhängt. Das Verbot konnte aber noch nicht durchgesetzt werden, weil Straathof beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg gegen den sofortigen Vollzug erfolgreich vorging. Daraufhin hatte der Landkreis Mitte Juni die Fortsetzung des Prozesses beantragt.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte Heidrun Spengler-Knappe von Straathof die Geschäftsführung übernommen. Ihr wurden nun zwei weitere Geschäftsführer zur Seite gestellt. Straathof soll als Mitglied eines Fachbeirats die LFD weiter unterstützen. "Er hat aber keinen Einfluss mehr auf operative Entscheidungen", betonte Brockdorff. Heine erklärte, durch Umbauten in den Ställen und mehr Personal solle das Tierwohl verbessert werden. "Es hat in der Vergangenheit Fehler gegeben", räumte Heine ein.

Sachsen-Anhalts Grüne werfen Straathof mit der Neuordnung Täuschung vor. "Als Treugeber bleibt Straathof Bestimmer über die Holding und ihre Tochtergesellschaften und letztendlich auch über die Tiere", erklärte die Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking.