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Stadtwerke Lemgo entwickelten neuartige Laternentechnik mit Einsparpotenzial / Bald auch in Sachsen-Anhalt? Anruf genügt – und schon wird die Straße hell

Von Marco Papritz 08.02.2011, 05:27

Lemgo. Die Idee klingt einfach wie genial: Beim nächtlichen Gang nach Hause schaltet der Einwohner einer Stadt die Straßenbeleuchtung ein – per Anruf mit dem Telefon. Dieses bundesweit einzigartige Konzept ist unter dem Namen "dial4light" (übersetzt: Licht per Anruf) von den Stadtwerken Lemgo entwickelt worden.

Der Kostendruck zwingt viele Städte und Gemeinden häufig bei der Straßenbeleuchtung zu sparen. Genau da setzt "dial4light" an, sagt Bernd Klemme von den Stadtwerken Lemgo: "Bei der Straßenbeleuchtung gibt es genau wie in der Wohnung einen Zeitpunkt, wo keiner mehr unterwegs ist. In dieser Zeit wird das Licht reduziert oder ausgestellt. Mit unserem Verfahren können dann die Bürger kostenlos dieses Licht im Bedarfsfall anschalten. So, wie ich es zu Hause auch mache." Auf diesem Weg könne eine Kommune Geld sparen, indem die Beleuchtung nicht die ganze Nacht brennt.

Die Nutzung sei relativ einfach: Um die Straßenbeleuchtung per Telefon zu nutzen, registriert sich der Nutzer bei "dial4light". Um die Beleuchtung dann im Einzelfall zu aktivieren, gibt er einen Zahlencode für die gewünschte Strecke, der an die Straßenlaternen angebracht ist, an die Rufnummer von "dial4light" durch. Nach dem Erhalt der Bestätigung wird das Licht binnen Sekunden mit dem Mobiltelefon oder Festnetz freigeschaltet. Die Leuchtdauer entlang der gewünschten Strecke beträgt zwischen 10 und 15 Minuten. Danach erlischt das Licht automatisch. Die anfallenden Stromkosten trägt die Kommune. Der große Vorteil von "dial4light": größere Einsparmöglichkeiten, egal mit welcher Leuchttechnik, gebe es nicht.

Das Angebot wird bereits erfolgreich in Lemgo, Gütersloh und sechs weiteren Orten genutzt. Es gebe weltweit großes Interesse. "Täglich erreichen uns bis zu 30 Anfragen", so der Mitarbeiter. Die Stadtwerke Lemgo haben damit begonnen, das Verfahren in anderen Städten vorzustellen. Bernd Klemme: "In Sachsen-Anhalt haben wir dies auch vor."Meinung I