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Fachkräftemangel: Minister fordert neue Ausrichtung der Studiengänge Angebot entspricht nicht Bedarf

Von Marco Papritz 17.02.2011, 05:32

Magdeburg. Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) hat eine engere Ausrichtung des Studienangebots der Hochschulen des Landes am wirtschaftlichen Bedarf gefordert. "Es muss stärker projiziert werden, was wird benötigt, wohin sollte man die jungen Leute orientieren", sagte Haseloff.

Der Minister besuchte gestern gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank- Jürgen Weise, in Magdeburg das Projekt "Job-Connection" der Dekra-Akademie. Dessen Ziel ist, arbeitslose Hochschulabsolventen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Es gehört zu einem von vier Projekten im Land, das vom Wirtschaftsministerium unter dem Namen "Absolventen U 30" initiiert und von Mitteln des Landes und der Europäischen Union sowie der Agentur für Arbeit gefördert wird. Haseloff sagte: "Wir haben jetzt schon die Situation, dass wir bestimmte Stellen nicht besetzen können, obwohl wir noch nicht in einer Akutsituation des Fachkräftemangels sind." 36 Prozent aller ausgeschriebenen Fachkräftestellen können derzeit nur schwer oder nicht sofort besetzt werden. Daher müsse künftig auch bei der Berufsorientierung an Gymnasien vermehrt eingewirkt werden. "Wir müssen stärker den Informationsbedarf decken, welche Realwirtschaft hier zu finden ist", so Haseloff. Der tatsächliche Bedarf an Fachkräften müsse zudem in Einklang mit dem Studienangebot gebracht werden. Daher solle analysiert werden, welches Spektrum die Hochschulen abdecken. "Es gibt Studiengänge, bei denen feststeht, dass, wenn ich einen Job finden will, ich dazu wegziehen muss." Daher sei die Frage, ob aus Mitteln des Landeshaushalts das ungedeckelt finanziert werden solle, "wenn man weiß, dass die Einsatzorte südlich von Mainz liegen".