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21-jähriger Tatverdächtiger in Bernburger Jugendpsychiatrie eingewiesen Nach Brandserie in Salzwedel: Polizei fasst "Feuerteufel"

Von Torsten Adam 29.04.2011, 04:28

Der mutmaßliche "Feuerteufel" von Salzwedel ist gestern von der Polizei festgenommen worden. Ein Zeugenhinweis brachte die Beamten auf die Spur des 21-Jährigen, der auch in der Nacht zu gestern zündelte. Wegen einer einschlägigen Vorstrafe war der junge Mann bereits ins Visier der Ermittler geraten. Er ist in die Bernburger Jugendpsychiatrie eingewiesen worden.

Salzwedel. Salzwedels Einwohner und Feuerwehrleute können wohl nach mehreren schlaflosen Nächten aufatmen: Der Brandstifter, der in den vergangenen Nächten mehr als ein Dutzend Feuer in der Hansestadt gelegt hat, ist offensichtlich geschnappt worden. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen polizeibekannten 21-Jährigen, gegen den allein wegen Sachbeschädigung und illegaler Graffiti mehr als 20 Strafanzeigen vorliegen.

Ein Zeuge gab am Mittwoch-abend den entscheidenden Tipp. Gegen 22.50 Uhr meldete der Anrufer im Polizeirevier, dass er drei Männer auf der Neuperverstraße dabei beobachtet hat, wie sie Reifen von abgestellten Fahrrädern zerstechen. Polizisten entdeckten in dem Trio jenen 21-Jährigen, der zum engen Kreis von Verdächtigen für die Brandserie zählte. Die Beamten nahmen die Beschattung auf. Gegen 1.25 Uhr beobachteten sie den Mann beim Versuch, gelbe Säcke in Brand zu setzen. Dies misslang. Eine Stunde später klickten die Handschellen – nahe der Arendseer Straße, wo der Kreisleitstelle um 2.05 Uhr der Brand eines Sperrmüllhaufens gemeldet wurde. Die Salz-wedeler Feuerwehr rückte mit neun Kameraden aus und löschte.

Der mutmaßliche "Feuerteufel" wurde gestern einer Richterin am Amtsgericht Salzwedel vorgeführt. Aufgrund der rechtskräftigen Verurteilung wegen einer vorangegangenen Brandstiftung ordnete sie die sofortige Unterbringung in der Jugendpsychiatrie Bernburg an.

Der Mann hat die Taten bislang nicht gestanden. Die von den Beamten in der Nacht gemachten Beobachtungen sprechen aber dafür, dass er für die Brandserie verantwortlich ist. Denn sein Bewegungsprofil entspricht jenen Brandorten in der Nacht zum Dienstag, als allein zwischen 1.54 und 4.51 Uhr sieben Feuer im Stadtgebiet ausgebrochen waren. In der Nacht zu Karfreitag brannten binnen einer Stunde Papiertonnen an drei unterschiedlichen Stellen.

Sandra Schmidt, Leiterin des Polizeireviers Salzwedel, freute sich über den schnellen Ermittlungserfolg. "Wir haben die Brandserie sehr ernst genommen und zusätzliche Kräfte eingesetzt. Die zwei Beamten der Bereitschaftspolizei sowie ein ortskundiger, erfahrener Beamter des Reviers haben beispielhafte Arbeit geleistet", lobte die Polizeirätin.