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  5. Pretziener Naherholungsgebiet soll weiterentwickelt werden

Arbeitsgruppen diskutieren zukünftige Ausrichtung / Pächter und Eigentümer prangern seit Jahren Zustände an Pretziener Naherholungsgebiet soll weiterentwickelt werden

28.05.2011, 04:29

Pretzien (dw). Das Naherholungsgebiet in Pretzein soll neu entwickelt werden. In der Stadt Schönebeck und in ihrem Ortsteil haben sich deshalb zwei Arbeitsgruppen gebildet, um die zukünftige Ausrichtung zu beraten. Der Pretziener Ortsbürgermeister Friedrich Harwig teilte mit, dass eine Gruppe sich mit der touristischen Entwicklung beschäftige. Eine zweite befasse sich intern in der Schönebecker Stadtverwaltung mit allen administrativen Angelegenheiten.

Die Neuausrichtung der Naherholung ist vielfach gefordert worden. So weist der Erholungs- und Freizeitverein, in dem rund 460 Pächter und Eigentümer von Bungalows vertreten sind, schon seit zwei Jahren auf verschiedene Missstände und Fehlentwicklungen hin. Dabei geht es unter anderem um den Ausbau von Ferienhäusern und Grundstücken, die Ausrichtung von Camping- oder Zeltplätzen, Bungalowbereiche, Abwasser- und Müll-entsorgung oder Rettungs- wege. Der Verein übt in diesem Zusammenhang Kritik an der Naherholungsgesellschaft Elb- aue, die im Auftrag der Stadt das Gebiet zwar verwalte, aber nicht weiterentwickele. "Der Landesentwicklungsplan weist das Areal als Naherholungsgebiet aus, so muss es auch bleiben", sagt Ursula Schall vom Vorstand des Erholungs- und Freizeitvereins mit Blick auf den Pflegezustand des Naturgebietes.

Die Pächter und Eigentümer sind bisher nicht in die Beratungen involviert. Aus der Stadt hieß es, das sei zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

Der Ortschaftsrat Pretzien betrachtet vor allem die ungeklärte Frage des ständigen Wohnsitzes einiger Urlauber im Naherholungsgebiet als problematisch. Kontrovers diskutiert wird deshalb die Frage, inwieweit Bungalows verkauft oder auf kommunalem Grund und Boden über Erbpacht dauerhaft vergeben werden. Ein Teil der Räte erwartet durch entstehende Verbindlichkeiten Investitionen der Leute im Naherholungsgebiet und damit Attraktivierung. Ein anderer befürchtet die Verschärfung des Langzeitwohnproblems.