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Polizei vermutet Selbstmord / 93 Passagiere des Regionalexpresses bleiben unverletzt Mann und Hund tot: 75-Jähriger fährt mit Auto ins Gleisbett und einem Zug entgegen

Von Manuela Langner 15.12.2011, 05:25

Ein schwerer Unfall ereignete sich am Dienstagabend gegen 19.20 Uhr am Bahnübergang in der Karower Straße. Ein Opel wurde vom Regionalexpress 1 erfasst. Ein Mann und ein Hund, die im Auto waren, wurden tödlich verletzt.

Genthin l Bei dem tragischen Unfall hält die Polizei einen Selbstmord für wahrscheinlich. Der 75-jährige Opelfahrer aus Genthin war am Dienstagabend gegen 19.20 Uhr auf den Bahnübergang Karower Straße gefahren. Von dort aus hatte er sein Auto ins Gleisbett gelenkt und damit dem Regionalexpress 1 aus Richtung Brandenburg entgegen.

Ein Fahrfehler könne nicht vollkommen ausgeschlossen werden, sagte Thomas Kriebitzsch, Pressesprecher des Polizeireviers Jerichower Land. Die Ermittlungen dazu seien noch nicht abgeschlossen.

Sowohl der 75-jährige Mann als auch sein im Auto befindlicher Hund wurden bei dem Zusammenstoß tödlich verletzt. Am Auto entstand Totalschaden. Dagegen sind die 93 Passagiere, die im Regionalexpress 1 Richtung Magdeburg unterwegs waren, unverletzt geblieben.

An der Unfallstelle war es Aufgabe der Genthiner Feuerwehr gewesen, die Reisenden aus den Waggons zu evakuieren und zum Genthiner Bahnhof zu bringen. Zudem suchten die Feuerwehrleute die Unfallstelle nach weiteren Personen ab, sorgten für die Ausleuchtung und halfen bei der Bergung.

"Der Einsatz war für uns von Schwere und den Umständen her erheblich", sagte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig.

Von 19.35 bis 23 Uhr waren die Feuerwehrleute der Ortswehren Altenplathow und Genthin vor Ort gewesen. 17 Kameraden und sechs Fahrzeuge waren eingesetzt.

Auf Grund des Unfalls musste die Bahnstrecke zwischen Brandenburg und Magdeburg für fast vier Stunden gesperrt werden. Gegen 23.10 Uhr konnte sie wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.

Die Sperrung zog über 1500 Minuten Zugverspätung nach sich, die sich auf insgesamt 26 Züge auswirkte. Sechs Züge sind auf eine andere Strecke umgeleitet worden.

Schon am gestrigen Vormittag wurde die Genthiner Feuerwehr gegen 9.35 Uhr zum nächsten schweren Verkehrsunfall gerufen. Auf der Straße zwischen Tucheim und Reesdorf mussten die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Tucheim und Genthin eine eingeklemmte Person aus einem Auto befreien.