1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. BUND kritisiert Bahnpolitik der Landesregierung

BUND kritisiert Bahnpolitik der Landesregierung

Von Winfried Borchert 20.12.2011, 04:26

Magdeburg l Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Eisenbahnpolitik der CDU/SPD-Landesregierung scharf kritisiert. BUND-Verkehrsexperte Ulrich Kasten tadelte die jüngste Abbestellung von Nahverkehrszügen sowie die kommentarlose Hinnahme von Fahrpreiserhöhungen der Bahn.

Gegenüber der Volksstimme sagte Kasten: "Verkehrsminister Thomas Webel (CDU - d.Red.) ist gefordert, gegen die Fahrpreiserhöhungen der Deutschen Bahn im Nahverkehr Widerspruch bei der Preisaufsicht einzulegen. Fahrpreiserhöhungen sind volkswirtschaftlich und ökologisch schädlich, weil sie Autofahrer von einem Umstieg auf die umweltfreundlichere Bahn abhalten."

Der BUND kritisierte zugleich die Abbestellungen von Nahverkehrszügen auf den Strecken Magdeburg-Biederitz-Loburg und Berga/Kelbra-Stolberg zum 11. Dezember. Die landeseigene Nahverkehrsservice-GmbH (NASA) hatte dies mit zu geringen Fahrgastzahlen begründet. Allerdings hatte die Bahn die Strecke nach Loburg unzureichend instandgehalten, weshalb die Reisegeschwindigkeit immer mehr herabgesetzt wurde.

Kasten: "Auch hier wäre der Verehrsminister gefordert gewesen, gegenüber der Bahn die Instandhaltung der Strecke durchzusetzen, notfalls vor Gericht. Schließlich hat die Bahn seit 1996 für diese Strecke insgesamt 23,3 Millionen Euro vom Land erhalten, die sie zur Unterhaltung hätte einsetzen müssen." Landesbusse als Ersatz seien "nur eine Scheinlösung". Damit laufe das Land Gefahr, nach 2014 Bundesmittel in Millionenhöhe zu verlieren, denn diese würden nur für Züge, nicht aber für Busse gezahlt.