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Schwiegervater des Opfers nach vorläufiger Festnahme am Mittwoch gestern wieder auf freien Fuß gesetzt Brandstiftung sollte Tötung einer 26-Jährigen verschleiern

Von Bernd Kaufholz 23.12.2011, 04:21

Thale l Der Brand in Thale am 14. Dezember dieses Jahres hat sich als Tötungsdelikt herausgestellt. Die Obduktion ergab, dass die 26-Jährige, die nach dem Feuer in einem Zweifamilienhaus nur noch tot geborgen werden konnte, bereits nicht mehr lebte, als das Feuer ausbrach. Elisabeth S. wurde erstochen und verblutete.

Gegen 4.15 Uhr war die Feuerwehr in die Unterstadt von Thale gerufen worden, weil aus den Fenstern der oberen Etage Flammen schlugen und Rauch quoll. Gegen Morgen war der Brand gelöscht und der stark verkohlte Leichnam gefunden worden. Die Tote hatte in den verbrannten Resten ihres Bettes gelegen. Deshalb waren die Ermittler zuerst davon ausgegangen, dass die junge Frau im Bett geraucht hatte und dabei eingeschlafen war.

Da das Opfer "durch Augenschein" nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte, beantragte die Staatsanwaltschaft die Obduktion.

Ermittler, die der Ursache des Feuers nachspürten, gehen inzwischen davon aus, dass der Brand gelegt wurde. Wahrscheinlich, um den Tod der jungen Frau zu verschleiern. Fest steht, dass das Feuer auf keinen Fall durch Elisabeth S. selbst verursacht worden sei.

Mittwochnacht war der Schwiegervater des Opfers von der Polizei vorläufig festgenommen worden. Es hatten sich Verdachtsmomente ergeben, die auf den 60 Jahre alte Mann hingewiesen hatten. Dieser wohnt mit seiner Frau im Erdgeschoss des Tathauses im Breiten Weg. Beide waren während des Feuers, das die gesamte obere Etage fast völlig zerstörte, in einer Gaststätte in Sicherheit gebracht worden. Dort war das Ehepaar von einem Kriseninterventionsteam versorgt worden.

Am frühen Nachmittag war der Festgenommene gestern allerdings wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.Nach Würdigung aller bis dahin bekannten Tatsachen habe sich ein dringender Tatverdacht nicht erhärtet, so die Staatsanwaltschaft Magdeburg.

Nach Volksstimme-Informationen hat der 60-Jährige bei seinen Verhören vehement abgestritten, etwas mit dem Tod seiner künftigen Schwiegertochter zu tun zu haben.

Der Hochzeitstermin des Sohnes, der sich in der Tatnacht auf der Arbeit befunden haben soll, mit Elisabeth S. habe bereits festgestanden, hieß es aus der Familie des Opfers.