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Durch steigende Übernachtungszahlen wird der Tourismus als Wirtschaftsfaktor wichtiger Land lockt jährlich 2,8 Millionen Gäste an

Von Corinne Plaga 30.12.2011, 04:21

Ob Wandern im Harz, Radeln an der Elbe oder Reiten in der Altmark - der Tourismus in Sachsen-Anhalt ist vielfältig. Knapp 2,8 Millionen Gäste besuchten 2010 das Land.

Magdeburg l Damit verzeichnete die Tourismusbranche Sachsen-Anhalts einen Besucherrekord. Auch die Übernachtungszahlen haben sich das achte Jahr in Folge erhöht - auf rund 6,8 Millionen. Für die hiesige Hotel- und Tourismusbranche ist das zweifellos ein Erfolg. Im bundesweiten Vergleich steht Sachsen-Anhalt in der touristischen Rangliste jedoch weit unten. Das Nachbarland Sachsen zählt fast 17 Millionen Übernachtungen und Thüringen rund neun Millionen. Das beliebteste deutsche Urlaubsland ist nach wie vor Bayern mit rund 78 Millionen gebuchten Übernachtungen. Was den Tourismus anbelangt, befindet sich Sachsen-Anhalt noch in der Entwicklung.

Die Gäste kommen zu 93 Prozent aus Deutschland, darunter aus Sachsen, Niedersachsen, Thüringen, Berlin und aus Sachsen-Anhalt selber. Die restlichen sieben Prozent sind ausländische Touristen, die hauptsächlich aus den Niederlanden, Dänemark, Polen, Österreich und den USA in das Bundesland reisen.

Am meisten profitiert die Harzregion von den in- und ausländischen Besuchern. Fast 800000 Touristen strömen jährlich in das Mittelgebirge, um den Brocken zu erklimmen, die historischen Städte zu besuchen oder die Natur zu genießen. Aber auch die übrigen Regionen Sachsen-Anhalts wollen mit touristischen Konzepten Gäste aus nah und fern anlocken.

In der dünn besiedelten Altmark beispielsweise setzen die Beherbergungsbetriebe auf Aktivtourismus. Besonders für Reit- und Radfreunde bietet die Region eine gut ausgebaute Infrastruktur. Insbesonders Gäste aus dem Städtedreieck Hamburg/Hannover/Berlin zieht es laut Tourismusverband Altmark in den Norden des Landes. Mit knapp 545000 Übernachtungen im Jahr bleibt die Altmark als Ferienregion auf Wachstumskurs.

Die Hauptreisesaison bewegt sich zwischen Mai und Oktober. Von den Gästen profitiert am meisten die Hotelbranche in Sachsen-Anhalt mit fast der Hälfte der Übernachtungen. Um den Beitrag des Tourismus zur heimischen Wirtschaft zu messen, wurde der Wirtschaftsfaktor Tourismus nach 2006 im Jahr 2010 neu berechnet. Allerdings lassen sich die Effekte nicht einfach an den Übernachtungszahlen ablesen, da die Wirkungen des Tourismus in verschiedene Branchen wie dem Gast- und Verkehrsgewerbe reichen.

Laut Wirtschaftsministerium des Landes hat der Tourismus einen Anteil von 3,8 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, das sind rund 3,3 Milliarden Euro Umsatz. Etwa 65000 Menschen sind in der Tourismusbranche beschäftigt. Auch wenn Sachsen-Anhalt kein klassisches Urlaubsland ist, wird der Tourismus zunehmend wichtiger für die Wirtschaft.

Trotzdem muss Sachsen-Anhalt als touristische Marke sein Angebotsprofil erweitern und internationaler werden. In den vergangenen Jahren hat sich das Land als Kulturreiseziel für Kurz- und Wochenendreisende positioniert. Damit verkürzt sich oftmals die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste. In Sachsen-Anhalt dominieren die Kultur- und Städtereisen, der Besuch von Ausstellungen und die Besichtigung historischer Güter. Auch die Rad- und Wanderurlaube spielen für die Branche eine Rolle. Für die stärkere internationale Attraktivität werden laut Wirtschaftsministerium die Themen UNESCO-Welterbe, Luther 2017 und Bauhaus 2019 eine große Rolle spielen.

Letztlich muss Sachsen-Anhalt seine Chance weiter nutzen, mit eigenem Profil und Schwerpunktthemen von Reisenden entdeckt zu werden. Zudem kann durch gezielte Förderung die private Hotellerie und die touristische Infrastruktur weiter modernisiert und ausgebaut werden.