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Die meisten Unfalltoten waren im vergangenen Jahr auf der Autobahn 14 zu beklagen Unfallstatistik: Das gefährlichste Pflaster Sachsen-Anhalts ist der Harzkreis

Von Bernd Kaufholz 23.02.2012, 04:21

Der Harzkreis - rechnet man die Zahl von getöteten und verletzten Unfallopfern (1014) zusammen - ist das gefährlichste Pflaster. Gefolgt vom Salzland- (943) und Bördekreis (918). Betrachtet man allein die Unfalltoten, hält der Salzlandkreis mit 25 die traurige Spitze.

Magdeburg l Zum ersten Mal hat das Innenministerium im Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen die gefährlichsten Zeiten für Verkehrsteilnehmer herausgearbeitet. Betrachtet man die Tageszeiten, an denen mehr als 340 Verkehrsunfälle geschehen, liegen diese zwischen 11 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr. Am sichersten sind die Straßen zwischen 23 und 6 Uhr sowie 20 und 21 Uhr. Während dieser Stunden liegt die Zahl der Verkehrsunfälle zwischen null und 250.

Die meisten Unfälle, bei denen Menschen verletzt werden, passieren zwischen 15 und 16 Uhr.

Betrachtet man die Verkehrsunfallentwicklung auf den Autobahnen Sachsen-Anhalts, werden einige Schwerpunkte deutlich. So sind auf der A9 die meisten Unfälle (1336) zu verzeichnen. Das ist rund ein Drittel aller Autobahnunfälle.

14 Unfalltote auf der A14

Die meisten Unfalltoten waren 2011 auf der A14 zu beklagen - mehr als die Hälfte der Todesopfer. Auf der A2 waren es acht, auf der A9 drei. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) geht davon aus, dass es durch das an der A14 installierte intelligente Verkehrsleitsystem eine Wende zum Besseren geben wird.

Bei Schwerverletzten liegt die A2 an der Spitze. 54 Kraftfahrer sind rund ein Drittel der Schwerverletzten aller Autobahnen des Landes.

Die Hauptunfallursachen sind nach wie vor unaufmerksames Wenden und Rückwärtsfahren, sogenannte Parkplatzunfälle (14726), Wildunfälle (11962) und zu geringer Abstand (11852). Alkohol am Steuer schlägt mit 1366 Fällen zu Buche. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um Fälle, bei denen unter Alkohol Stehende einen Unfall verursacht haben. Die Dunkelziffer des Fahrens unter Alkohol liege - so Experten - 600-mal höher.

Durch unangemessene Geschwindigkeit krachte es zwar "nur" 5306-mal, allerdings waren durch solcherart Unfälle rund die Hälfte aller Unfalltoten des vergangenen Jahres zu verzeichnen.

835 Kinder verunglückt

Mit 835 Kindern verunglückten 38 mehr als 2010, drei von ihnen kamen ums Leben: zwei Kinder als Mitfahrer im Auto und ein Kind als Fußgänger.

Die meisten der 835 Opfer (Kinder unter 15 Jahren) wurden als Mitfahrer im Pkw verletzt (45), 42 als Fahrradfahrer und 61 als Fußgänger. Stahlknecht: "Vor diesem Hintergrund wird die Polizei neben ihren Anstrengungen zur Erhöhung der Sicherheit auf den Schulwegen die schulische Präventionsarbeit weiter unterstützen."

Betrachtet man das entgegengesetzte Ende des Zeitstrahls - Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre - verunglückten 130 Radfahrer, 83 Pkw-Fahrer und 78 Fußgänger.

Die meisten Pkw-Fahrer, die Opfer eines Unfalls wurden, gehören hingegen der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen an.

Aufgegliedert nach Landkreisen sieht die Karte der Unfallfolgen im nördlichen Bereich Sachsen-Anhalts wie folgt aus: Altmarkkreis Salzwedel 14 Tote, 116 Schwer-, 330 Leichtverletzte, LK Börde 16, 207, 695, LK Harz 19, 268, 727, Jerichower Land 8, 87, 298, Salzlandkreis 25, 226, 692, LK Stendal 22, 92, 359, Magdeburg 8, 147, 1092.