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Wenn die Bekanntheit zum Verhängnis wird

Von Alexandra Kunze 02.03.2012, 04:24

New York l Mut zum Alter hat Ricardo Sergio Freire de Barros bewiesen: Der 41-Jährige wollte in Brasilien ein Bankkonto mit einem gefälschten Reisepass eröffnen, in dem ein Foto des Schauspielers Jack Nicholson klebte. Unterschrieben war das Dokument mit einem ausgedachten Namen. Abgesehen davon, dass zwischen Betrüger und Schauspieler ein Altersunterschied von 33 Jahren liegt, sollen die beiden auch sonst nicht die geringste Ähnlichkeit miteinander gehabt haben.

Ob der Betrüger mit seiner freiwilligen "Reifung" subtil gegen den Jugendwahn in Hollywood demonstrieren wollte oder auf versehentlich überwiesene Hollywood-Gagen auf dem neuen Konto hoffte, ist nicht bekannt. Vermeldet wurde aber, dass die Polizei noch weitere gefälschte Pässe, Schecks und Kreditkarten sicherstellte.

Hätte der Gute doch lieber mal das ein oder andere Promi-Magazin durchblättert! Er hätte die Idee schnell verworfen, einen dreifachen Oscar-Preisträger als Fotovorlage zu missbrauchen. Noch peinlicher wäre die Aktion nur mit Bildern von Michael Jackson, Amy Winehouse oder Whitney Houston ausgegangen.

Bestimmte Sicherheitsvorkehrungen sollten Gauner aber selbst dann beachten, wenn ihre Promi-Vorlagen noch quicklebendig sind: Besitzern von Dominique-Strauss-Kahn-Pässen wird derzeit dringend davon abgeraten, in New Yorker Hotels abzusteigen, mit einem Fake-Bild von Thomas Gottschalk auf dem Lebenslauf sollte niemand auf einen Job beim Fernsehen hoffen. Schwer haben es derzeit auch die Inhaber von Kreditkarten, die auf einen griechisch klingenden Decknamen ausgestellt sind.

Am ehesten eignet sich für solche Gaunereien wohl Hape Kerkeling: Der hatte neben "Hannilein" und "Horst Schlämmer" schon so viele Alter Egos, dass ein weiteres kaum Misstrauen hervorrufen dürfte.