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23-jähriger Gordon Hanschmann für urbane Kunst geehrt Jugend-Kulturpreis: Mit Drahtfiguren die Stadt belebt

Von Lion Grote 11.12.2012, 02:26

Magdeburg l Sie hängen an Straßenlaternen und klettern Verkehrsschilder hinauf -- die kleinen Drahtfiguren von Gordon Hanschmann sind überall in Magdeburg zu sehen. Für seine kreative Idee und die Umsetzung wurde der 23-Jährige gestern mit dem Jugendkulturpreis Sachsen-Anhalt geehrt. Verliehen wurde dieser zum 16. Mal durch das Kultusministerium und der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung. "Das hätte ich echt nie gedacht", sagte Hanschmann bei der Verleihung. Über Umwege fand er zum Werkstoff Draht und dessen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. "Dann kamen die Orte und Ideen hinzu", erklärte Hanschmann. Laudator Wieland Krause sprach von "einer Belebung des Stadtraums" durch die Drahtmännchen. Insgesamt 3000 Euro erhielt der Nachwuchskünstler für seine Arbeit. Das Geld fließt vermutlich gleich wieder in seine Kunst - denn Ideen hat Hanschmann genug. "Nur verraten will ich noch nichts", sagte er.

136 Projekte und Künstler hatten sich in diesem Jahr für den Preis beworben. Der zweite Hauptpreis ging an die junge Filmemacherin Micha- lina Mrozek für ihren Kurzfilm "Noch ein Tag". Dieser beschreibt das Leben einer jungen Mutter zwischen Putzjob und Kinderzimmer. Den mit 1500 Euro dotierten dritten Preis durften Schüler und Lehrer der Sekundarschule Harzgerode entgegennehmen. Sie hatte im vergangenen Jahr die Patenschaft für den verkommenen jüdischen Friedhof übernommen und ihn mit viel Einsatz wieder hergerichtet.

Neben den drei Hauptpreisen wurden zwei weitere Förderpreise verliehen. Ausgezeichnet wurden die Magdeburger Grundschule "Am Grenzweg" für das Theaterprojekt "Ritter Kugelrund" und Maximilian Fürstenberg für seinen Kurzfilm "Stadtwandeln". Den Sonderpreis der Jugendjury bekam die Förderschule "Angelika Hartmann" in Köthen für ihre Grafiken zum Thema "A wie Ameise". Zusätzlich sprach die Jury zehn Anerkennungen für weitere kulturelle Projekte aus.

Kultusminister Stephan Dorgerloh gab auch gleich das Thema für den Jugendkulturpreis 2013 bekannt. Im kommenden Jahr sollen sich Kinder und Jugendliche mit dem Thema "dazwischen" beschäftigen.