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Dreimal in zwei Jahren im Landesnorden Piloten mit Lichtstrahl geblendet Laserpointer-Angriff auf Rettungsflieger

Von Matthias Fricke 04.01.2013, 02:18

Wernigerode l Beim Landeanflug auf das Harzklinikum ist in der Nacht zum Donnerstag die Besatzung eines Rettungshubschraubers mit einem Laserpointer (Lichtzeiger) von Unbekannten attackiert worden.

Den grünen Lichtstrahl gaben Unbekannte aus dem Wohngebiet Benzingeröder Chaussee in Wernigerode (Landkreis Harz) ab. Es habe sich um einen relativ starken Strahl gehandelt, der mehrmals die Kanzel des Hubschraubers traf. Eine akute Gefahr bestand aber nicht, teilte Polizeirat Peter Pogunke vom Polizeirevier Harz mit. Der Rettungshubschrauber sollte einen 59-jährigen Brandverletzten in eine Spezialklinik nach Berlin fliegen.

Der Mann hatte sich bei einem Wohnungsbrand in Blankenburg Verbrennungen zweiten und dritten Grades sowie Atemwegsverletzungen zugezogen. Beim Abflug vom Klinikum gab es wegen der Polizeipräsenz keinen weiteren Laserpointer-Angriff. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.

Solche Attacken haben nach Angaben von Kristina Kelek von der Deutschen Luftsicherung drastisch zugenommen. Von 2009 mit 122 Vorfällen stiegen sie auf 657 Angriffe im deutschen Luftraum im vergangenen Jahr. "Und das sind nur die an Fluglotsen gemeldeten Fälle", erklärte Kelek.

Flugkapitän Markus Wahl von der Pilotenvereinigung "Cockpit" sagte: "Grade im Landeanflug wird so etwas für uns besonders gefährlich, weil man eine Weile nichts sehen kann."

Im Norden Sachsen-Anhalts registrierte die Polizei in den vergangenen zwei Jahren drei solcher Fälle. Am 17. Oktober 2012 war von Nienburg (Salzlandkreis) aus ein in Leipzig gestartetes Passagierflugzeug auf dem Weg in die USA von einem Laserstrahl erfasst worden.