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Programmieren als Schulfach Furcht vor digitalem Analphabetismus

Von Martin Rieß 16.02.2015, 01:48
Im Netz sind Kriminelle den Ermittlern oft weit voraus. Nur die wenigstens Delikte werden aufgeklärt. Foto: Nicolas Armer
Im Netz sind Kriminelle den Ermittlern oft weit voraus. Nur die wenigstens Delikte werden aufgeklärt. Foto: Nicolas Armer dpa

Magdeburg | Von wegen digital Natives - Christine Goutrié, ehemals Prorektorin an der Hochschule Magdeburg-Stendal und heute Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee hat ihre Zweifel, dass es weit her ist mit diesen Kompetenzen. Mit Blick auf die Zukunft Deutschlands als IT-Standort forderte sie während der Crossmedia-Konferenz in Magdeburg eine digitale Alphabetisierung der Menschen. "Wichtig wäre es, dass das Programmieren heute in der Schule einen angemessenen Raum findet", sagte die Informatikerin. Sie verweist auf Großbritannien, wo das Fach inzwischen nicht mehr ein eher unverbindliches Wahlfach ist, sondern ein fester Bestandteil des Stundenplans. Und zwar ab der ersten Klasse. "Wenn Deutschland hier nicht handelt, könnten wir hier den Anschluss verlieren", sagt die Professorin.

Neben dem wirtschaftlichen Aspekt, ausreichend vorgebildete Jugendliche für Ausbildung und Studium zu haben, geht es auch um die Selbstbestimmung der Verbraucher. "Niemand muss alles selber programmieren können - aber wünschenswert wäre schon, wenn die Menschen einschätzen können, was für die großen Kommunikationskonzerne aus dem angelsächsischen Raum möglich ist und was nicht", erläutert Christine Goutrié. Es müsse um eine grundlegende Entmystifizierung der Informationstechnik gehen.

Den Rahmen zur Präsentation von Konzepten aus Design, Management und Journalismus bot am Sonnabend die Konferenz "Think cross - change media", die vom berufsbegleitenden Masterstudiengang Crossmedia an der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert wurde.

Weitere Themen auf der Konferenz waren beispielsweise Fragen zu Chancen und Aufgaben, die sich aus den internetbasierten sozialen Netzwerken für Unternehmen und für Journalisten stellen, welche Schwierigkeiten sich aus dem Angebot von Informationen aus dem Internet ergeben oder wie sich die Meile der Demokratie in Magdeburg am 17. Januar crossmedial aufbereiten ließ. Die Teilnehmer sprachen über die Lehre 2.0 oder die Strategien des MDR bezüglich des Wandels auf dem Medienmarkt. In Workshops ging es unter anderem um Datenvisualisierung, Storytelling und die Interaktion mit der Internet-Community.

Mehr unter www.crossmedia-konferenz.de und www.ma-crossmedia.de im Internet.