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Volksstimme-Redakteure besuchten Wahlpartys der Parteien in der Landeshauptstadt FDP-Ergebnis löst bei der CDU lautstarken Jubel aus

Von Michael Bock 28.09.2009, 06:57

Magdeburg. Die Bundestagswahl hat in Sachsen-Anhalt unterschiedliche Reaktionen bei den Parteien ausgelöst. Linke und FDP jubelten, bei der CDU und den Grünen gab es zwiespältige Reaktionen. Die SPD sprach hingegen von einem " bitteren Tag ". Volksstimme-Redakteure besuchten in der Landeshauptstadt die Wahlpartys der Parteien.

Eine Stunde vor der ersten Hochrechnung war die Stimmung bei der CDU eher gedämpft. Der Bundestagsabgeordnete und frühere FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann ( 55 ) hatte in den Gasthof " Zum Lindenweiler " in Magdeburg eingeladen. Seine Miene war ernst, um ihn herum war allenfalls Zweckoptimismus zu verspüren.

Als dann um 18 Uhr die erste Hochrechnung über den Fernsehschirm flimmerte und das CDU-Ergebnis eingeblendet wurde, regte sich kaum ein Mucks. Ernüchterung pur. Dann aber wurde es schlagartig lauter. Das schlechte Abschneiden der SPD wurde mit höhnischen " Oho " -Rufen quittiert. Ein gemeinsamer großer Jubelschrei brandete auf, als die erste Hochrechnung für die FDP präsentiert wurde und sich somit schon zu diesem frühen Zeitpunkt eine klare Mehrheit für Schwarz-Gelb abzeichnete.

Plötzlich war das dürftige Ergebnis der eigenen Partei vergessen. " Gott sei Dank, wir haben’s geschafft, seufzte ein CDU-Mann erleichtert.

Bernd Heynemann reagierte auf das Ergebnis der CDU enttäuscht : " Ich hatte mit 35 Prozent plus x gerechnet ", sagte er. " Das war nicht, was wir uns vorgenommen hatten. " Zugleich war auch er erleichtert, dass das " große Ziel " eines bürgerlichen Bündnisses mit der FDP erreicht werden konnte.

Der CDU-Kreisvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Landtag, Jürgen Scharf, kam kurz nach Verkündung der ersten Hochrechnung in den " Lindenweiler ". Er wirkte recht gelöst. Scharf sagte. " Das Ergebnis zeigt, dass es nur noch eine Volkspartei in Deutschland gibt – die CDU. " Mit Blick auf die schwarz-rote Koalition in Sachsen-Anhalt meinte Scharf : " Die Zusammenarbeit könnte nach dem Ergebnis der Bundestagswahl schwieriger werden. " Zugleich betonte der Fraktionschef : " Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir die Koalition im Land vernünftig fortsetzen können. "

In Sachsen-Anhalt steht im Jahr 2011 die nächste Landtagswahl an.

CDU-Landeschef Thomas Webel sagte : " Wir haben nach den Prognosen und ersten Hochrechnungen unser Ziel erreicht, mit der FDP eine neue Bundesregierung zu bilden. " Ministerpräsident Wolfgang Böhmer bewertete das Ergebnis der Bundestagswahl so : " Mit dem Koalitionswechsel wurde auch ein Politikwechsel mit einer Änderung der Wirtschaftspolitik versprochen. Diese veränderte Wirtschaftspolitik soll zu einer schnelleren Überwindung der Wirtschaftskrise führen. Wenn dieses Ziel erreicht wird, könnte dies uns allen nutzen. "