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Auch im Salzlandkreis steigt vor der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten die Spannung Obama oder McCain: Wer sollte gewinnen?

Von Andreas Pinkert 04.11.2008, 06:01

Wegen der Präsidentschaftswahlen blickt seit Monaten die ganze Welt auf die USA. Heute wird es ernst. Barack Obama oder John McCain? Wer wird der 44. Präsident der Vereinigten Staaten? Menschen aus dem Salzlandkreis berichten der Volksstimme, warum diese Wahl für sie interessant ist.

Staßfurt. "Der Ausgang dieser Wahl hat unmittelbaren Einfluss auf unseren Produktionsstandort", sagt Dr. Andreas Hey, kaufmännischer Leiter der Xtreme Air GmbH in Cochstedt. Das Unternehmen stellt Kunstflugzeuge mit einem Stückpreis von durchschnittlich 250 000 Euro her, der Hauptabsatzmarkt liegt in den USA. "Die gesamte Wirtschaftsstruktur muss sich in eine neue Richtung entwickeln. Damit ist auch für uns eine größere Stabilität gesichert. Meiner Meinung nach hat der demokratische Präsidentschaftskandidat Obama konkretere Aussagen zu den wirtschaftlichen Perspektiven gegeben. Er sollte gewinnen", so Hey.

Ähnlich sieht es auch Jeanne Colgan. Die Amerikanerin stammt gebürtig aus New York und unterrichtet in Bernburg seit drei Jahren privat und an der Hochschule Anhalt Englisch. Von 2000 bis 2007 war sie ehrenamtliche Ausländerbeauftragte des Altkreises Bernburg. Doch wie wählt eine Amerikanerin in Deutschland? "Über das Internet habe ich und mein wahlberechtigter Sohn Fritz die Unterlagen für die Briefwahl angefordert und diese dann bereits im Oktober an mein amerikanisches Wahlbüro eingesendet", sagt Jeanne Colgan. Obwohl sie sonst kaum fern sehe, verfolge sie seit zwei Wochen täglich die Wahl auf amerikanischen Fernsehsendern. "Die Chancen für Obama stehen gut, was mich sehr begeistert", sagt Jeanne Colgan.

Für Frank Siebert aus Rathmannsdorf wird es heute ebenfalls interessant, die Berichterstattung zu verfolgen. Vor zwei Tagen ist er aus seinem USA-Urlaub zurückgekehrt. "Es ist beeindruckend, mit wieviel Aufwand in Amerika Wahlkampf betrieben wird. Überall die riesigen Plakate an Hauswänden und Straßenrändern, Fernseh-Talkshows, Radiobeiträge, Zeitungen. Dem kann man sich kaum entziehen", sagt Siebert, der bemerkte, dass Barack Obama den umfassenderen Wahlkampf betrieben hat. "Mal sehen, ob sich das auch im Wahlergebnis niederschlägt."

Auch Sven Hause, Kreistagsabgeordneter der SPD-Fraktion ist kürzlich aus dem US-Bundesstaat Miami zurückgekehrt. "Mein Cousin studiert dort, er ist mit einer Amerikanerin verheiratet. In zahlreichen Gesprächen mit deren Freunden und Verwandten wird das riesige Ausmaß der Immobilienkrise auf die Menschen deutlich. Die Anzeichen waren allerdings schon lange vorher zu sehen. Auch die Sozialsysteme bereiten den Menschen große Sorgen. Oft verschulden sich ganze Familien, um einen chronisch kranken Angehörigen fi nanziell zu unterstützen", so Sven Hause. Die größere Kompetenz, diese Probleme in Angriff zu nehmen, werde mehrheitlich Barack Obama zugesprochen.

Auch Landrat Ulrich Gerstner (SPD) tippt auf den demokratischen Präsidentschaftskandidaten: "Aus meiner Sicht scheint Obama besser aufgestellt, die zukünftigen sehr schwierigen Herausforderungen zu meistern."