1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Kultusminister Olbertz: Editha wird nach Magdeburg zurückkehren

Präsentation eines mittelalterlichen Sarges aus dem Magdeburger Dom in Halle Kultusminister Olbertz: Editha wird nach Magdeburg zurückkehren

Von Oliver Schlicht 29.01.2009, 06:05

Halle. Der im Magdeburger Dom geborgene Sarg, der die Gebeine von Königin Editha ( 910-946 ) enthalten soll, ist gestern in Halle zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Bis zu 18 Monate soll die Untersuchung des Fundes in Halle dauern. Im Sarg liegen offenbar Langknochen, ein Unterkiefer und verschiedene farbige Textilien.

Mehr als hundert Journalisten füllten den Presseraum des Landesamtes für Archäologie und Denkmalschutz. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper ( SPD ) war um Ausgleich bemüht: " Der Dom ist unser Symbol. Er hat uns in den vergangenen 20 Jahren geholfen, eine neue Identität zu finden. Editha gehört zum Dom. "

Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz ( parteilos ) bescheinigte Trümper " Format ". " Editha wird nach Magdeburg zurückkehren ", versprach er. Olbertz warb dafür, sich über den Fund gemeinsam zu freuen. Es habe zwar " ein paar Kommunikationsprobleme " gegeben. Das grundsätzliche Vorgehen des Landesarchäologen lobte der Kultusminister allerdings ausdrücklich: " Herr Meller hat bei der Planung und Sicherung der Ausgrabung alles richtig gemacht. "

Harald Meller selbst verglich die Situation beim Fund des Editha-Sarges mit einem Rettungseinsatz: " Der Verunglückte muss schnell gesichert werden. Da fährt man nicht in die nächste Kreisklinik, sondern direkt ins große Universitätskrankenhaus. " Meller versprach, dass der Editha-Sarg nach den wissenschaftlichen Untersuchungen nach Magdeburg zurückkehrt. " Das wird 12 bis 18 Monate dauern. " In den nächsten Monaten könnten Untersuchungen unter Umständen Auskunft darüber geben, ob es sich um die Knochen eines Individiums handelt, wo und zu welcher Zeit es gelebt hat. Erst dann könne gesagt werden, ob es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste Edithas handelt. Nach ersten radiologischen Untersuchungen liegen im Sarg Langknochen, ein Kiefer und Textilien.

Ministerpräsident Wolfgang Böhmer ( CDU ) sagte gestern auf Volksstimme-Nachfrage, der Landesarchäologe Meller habe " formell richtig gehandelt ". Böhmer: " Er hat aber das notwendige Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Dies habe ich ihm auch gesagt. " Er habe Meller angewiesen, nach der gestrigen Erstpräsentation weitere Termine mit Forschungsergebnissen zu Editha in Magdeburg zu veranstalten. " Dies hat er mir zugesichert. "