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Schloss Wernigerode Ein Zentrum der Kulturgeschichte

Von Hans Walter 25.08.2012, 03:21

Wernigerode l Schloss Wernigerode ist in jeder Beziehung einzigartig: Von ferne grüßt es mit seiner markanten Silhouette als verwunschenes Dornröschen-Domizil. Baurat Carl Frühling schuf für den Fürsten Otto von Stolberg-Wernigerode von 1862 bis 1885 aus einem Barockschloss einen vielfach gegliederten Leitbau des Historismus. Der Bauherr war als Vizekanzler des Deutschen Reiches der Stellvertreter Otto von Bismarcks.
Der Besucher genießt von oben aus einen schönen Blick auf die bunte Stadt und die Harzlandschaft mit dem Brocken. Mit Architektur und Interieur ist das Schloss das erstrangige deutsche Zentrum für Kunst und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Es bietet hochkarätige Sonderausstellungen mit Kunstwerken, die direkt mit den repräsentativen Dauerausstellungen korrespondieren. Mit Möbeln, Porzellan und Fayencen, mit Gemälden, Gobelins und Tapisserien, mit Sakralkunst und Handwerk.
In zwei Rundgängen bekommen die Gäste mehrsprachige Erläuterungen durch Audio-Guides. Turmführungen ermöglichen Rundumsicht von der Zinne des Bergfrieds. Mehrere Gaststätten laden zum Verweilen ein; ein gut sortierter Museumsshop präsentiert sein Angebot. Interessant ist ein Angebot der Museumspädagogik für Schulklassen, die sich zum Empfang des Kaisers rüsten. Wilhelm I. und II. waren öfter zu Gast. Die eine Gruppe wird als Fürstenfamilie, die andere als Personal stilecht kostümiert.
Es ist ein Musenort. Alljährlich lassen sich tausende Besucher von Konzerten und vor allem der Oper mit dem Philharmonischen Kammerorchester bei den Schlossfestspielen verzaubern. Zum Fest verlockt ein feiner historischer Weihnachtsmarkt, gefolgt von der Schloss-Walpurgisnacht mit mehrtägigem Frühlingsfest.
Es ist ein Gartenparadies, aufgenommen in die touristische Route der "Gartenträume" des Landes Sachsen-Anhalt. Lust- und Tiergarten laden zu dendrologischen Erkundungen ein, die Terrassengärten am Schloss zeigen filigrane Gartenkunst. Es ist Bestandteil der "Oranier-Route", stammt doch Juliana (1506-1580), die Stammmutter des niederländischen Königshauses und direkte Vorfahrin von Königin Beatrix, aus dem Hause Stolberg-Wernigerode. All das macht Schloss Wernigerode mit jährlich über 180 000 Gästen zum meistbesuchten Museum im Land, 1999 mit der Aufnahme als national wertvolles Kulturdenkmal in die deutsche Erbeliste gewürdigt. Der Touristenmagnet für In- und Ausländer ist zugleich beliebte Kulisse für Hochzeiten und für Spielfilme. Ein traumhaft schöner Ort!
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 6, Kinder 2,50 Euro
Unsere Schlösser-Serie:
Hundisburg (22.08) - Wernigerode - Leitzkau - Tangerhütte - Altenhausen - Ballenstedt - Bebertal - Kunrau - Seggerde - Letzlingen - Wanzleben - Gunsleben - Wörlitz - Bernburg
Die Serie im Internet unter: www.volksstimme.de/schlösser