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So fantasievoll sind die Briten bei den Hochzeitssouvenirs William und Kate in der Tasse

Von Marina Antonioni 02.04.2011, 04:31

In vier Wochen treten Prinz William und Kate Middleton vor den Altar. Der Ansturm auf Hochzeitssouvenirs mit Bildern und Initialen des britischen Thronfolgerpaares ist so groß, wie die Bandbreite des Angebots. Es reicht vom Teebeutel bis zur 12000 Pfund (13600 Euro) teuren Uhr.

London (dapd). Die amerikanische Touristin Avis Lewis aus Texas hat zugeschlagen: Nach einer ausgiebigen Tour durch den offiziellen königlichen Souvenirshop direkt am Buckingham-Palast in London sind ihre beiden goldenen Einkaufstauschen prall gefüllt mit Erinnerungsstücken zur Prinzenhochzeit am 29. April. "Ich habe eigentlich alles gekauft", sagt Lewis, eine Dame mittleren Alters. Sie präsentiert ihren Porzellanteller, die kleine Pillendose und ein Geschirrtuch – alles versehen mit den Initialen "C" für Catherine und "W" für William.

Die "Royal Collection", die die handgearbeiteten und sorgfältig in Seidenpapier und hellblaue Geschenkboxen verpackten Artikel vertreibt, verzeichnet nach eigenen Angaben seit Wochen einen echten Run aus dem In- und Ausland auf ihr Angebot. Bereits rund 70000 Porzellanartikel mit Echtgold-Verzierung seien seit dem Verkaufsstart im Dezember angefertigt worden. Nichts sei in den Shops derzeit so gefragt wie die Kate-und-William-Souvenirs.

Manche Touristen schrecken die Preise allerdings auch ab. "25 Pfund für eine Pillendose!", raunt eine französische Touristin bei einem Blick auf die Regalwand, in der alle Artikel akkurat aufgereiht sind, und macht kehrt. Zwischen umgerechnet rund 9 Euro für das Geschirrtuch, 45 Euro für den Teller und 140 Euro für einen Porzellanpokal in limitierter Auflage muss man für ein offizielles Andenken an die Hochzeit des Jahres hinblättern.

An günstigeren Souvenirs mangelt es in der britischen Hauptstadt freilich nicht. Nur wenige Schritte vom Buckingham-Palast wird alles für den kleineren Geldbeutel angeboten: Aschenbecher, Magnete, Schlüsselanhänger, Glöckchen, Tassen, Teller, Briefbeschwerer, Silberlöffelchen, Fingerhüte, Flaschenöffner, Einkaufstaschen – und eines haben die Massenprodukte anders als die offiziellen Souvenirs alle gemein: Stets lächeln einem die Verlobten von einem Foto entgegen.

"Jeder fragt: Haben Sie was zur Hochzeit?"

"Jeder kommt rein und fragt: ¿Haben Sie etwas zur Hochzeit?‘, jeder!", berichtet Sunny Khan, Verkäufer in einem der kleinen Souvenirgeschäfte. Auch ein Kollege betont: "Kate und William gehen am besten – sie sind heiß!" Er bietet sogar ein T-Shirt an, auf dem die Liebesgeschichte der beiden als Comic dargestellt ist – inklusive Kurzzeittrennung 2007.

Wer will, kann für Andenken zur Hochzeit ein kleines Vermögen ausgeben. Die britische Porzellanmanufaktur Royal Crown Derby etwa hat eine Uhr mit den Initialen des Paares auf den Markt gebracht – für stattliche 12000 Pfund.

Auch aus Deutschland gibt es Hochzeits-Souvenirs. Die Hamburger Firma Donkey Products beispielsweise hat eine Grußkarte mit "KaTEA"-Teebeuteln entwickelt. Kleine Pappzeichnungen des Paares schmücken die Beutel. Mit ausgebreiteten Armen werden Kate und William in die Teetassen gehängt. Die Teebeutel – mit Schwarztee aus deutscher Produktion – werden demnächst sogar beim Luxuskaufhaus Harrods in London angeboten.

Gleich nach der Verlobung hatte der Buckingham-Palast Leitlinien für die Herstellung der Souvenirs herausgegeben. "Geschmackvoll" sollten sie sein, heißt es darin. Kaum begeistert sein dürfte der Palast da wohl von den Kondomen mit dem Namen "Crown Jewels" und einem Foto des Paares oder auch von der "Royal-Wedding"-Spucktüte – bereitzuhalten für den Hochzeitstag.