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Schauspieler starb wenige Wochen nach seinem 108. Geburtstag an den Folgen eines schweren Schlaganfalls Johannes Heesters wird in München beigesetzt

27.12.2011, 04:24

Starnberg (dapd) l Trauer um Johannes Heesters: Knapp drei Wochen nach seinem 108. Geburtstag ist der älteste aktive Schauspieler der Welt an Heiligabend um 10.15 Uhr im Beisein seiner Frau verstorben. Im Klinikum Starnberg erlag er den Folgen eines schweren Schlaganfalls. Kollegen und Wegbegleiter würdigten den Schauspieler, Sänger und Entertainer. "Charme, Eleganz und Leichtigkeit waren sein Markenzeichen", erklärte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Am Freitag soll der gebürtige Niederländer auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt werden.

Der Operettenstar hatte mit seiner 45 Jahre jüngeren Ehefrau Simone Rethel-Heesters bis zuletzt am Starnberger See gewohnt. "Jopie" Heesters galt als der älteste aktive Schauspieler, Sänger und Entertainer der Welt. Er gehörte zu den populärsten Bühnendarstellern des 20. Jahrhunderts.

Vor nicht einmal zwei Monaten hatte er am 31. Oktober bei seinem letzten großen Auftritt zum 50-jährigen Bestehen der Komödie im Bayerischen Hof in München das Publikum begeistert. Noch in diesem Jahr hatte Heesters in einem Kurzfilm die Rolle des Petrus übernommen, der Ende November in München Premiere hatte.

Heesters\' Paraderolle war der leichtlebige Graf Danilo aus Franz Lehárs Operette "Die lustige Witwe". Auch auf der Leinwand war Heesters in zahlreichen Filmen zu sehen wie "Gasparone", "Hallo Janine" und "Die Csardasfürstin".

Am 5. Dezember 1903 im niederländischen Amersfoort als Johan Marius Nicolaas Heesters geboren, begann der Künstler seine Bühnenlaufbahn als 17-Jähriger in Amsterdam. Die eigentliche Karriere begann 1935 in Berlin, wo er rasch zum Frauenliebling und Charmeur aufstieg. Das lebensfrohe Lied "Heut geh\' ich ins Maxim, da bin ich so intim", das der Mann mit Frack, Zylinder und dem weißen Schal so oft sang, war ihm auf den Leib geschrieben.

Wegen seiner Karriere im Nazi-Deutschland war Heesters von den niederländischen Bühnen jahrzehntelang boykottiert worden. Er beteuerte stets, in der NS-Zeit keine politischen Filme gedreht zu haben.

Heesters selbst hatte einmal rückblickend gesagt: "Ich hab mein Leben gelebt und bin zufrieden mit meiner Karriere, ich habe mich auch stets bemüht, den Weg meines Lebens gerade zu gehen, auch im Sturm der Zeit."