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Kreuzfahrt-Kapitän steht nicht mehr unter Hausarrest "Costa Concordia"-Schiffsunglück: Francesco Schettino sieht sich als Opfer

12.07.2012, 03:21

Rom (dpa) l Der Kapitän der "Costa Concordia", Francesco Schettino, hat alle Betroffenen der Schiffskatastrophe um Entschuldigung gebeten, sieht sich selbst aber auch als Opfer. "Meine Trauer, meine aufrichtigsten Gefühle gelten den Personen, die leider nicht mehr sind", sagte Schettino am Dienstag in einem Fernseh-Interview. Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes der Reederei Costa Crociere vor der Insel Giglio waren am 13. Januar 30 Menschen umgekommen, unter ihnen zwölf Deutsche. Zwei Menschen werden immer noch vermisst."Ich habe nie gedacht, dass so etwas passieren könnte", erklärte Schettino. Er habe die manuelle Navigation angeordnet und nicht mehr das Kommando gehabt, denn die Richtung sei offiziell vorgegeben gewesen. Das Kreuzfahrtschiff war in der Unglücksnacht vor knapp sechs Monaten zu nahe an die Insel herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war mit mehr als 4200 Menschen an Bord gekentert. Sollte ihn eine Schuld treffen, dann bestehe diese darin, unkonzentriert gewesen zu sein. Ansonsten habe er sich nicht viel anderes vorzuwerfen, so Schettino. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Kapitän unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen seines Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vor. Seit einigen Tagen steht er nicht mehr unter Hausarrest.