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Suche nach neuen Wegen im Kampf gehen den Hunger Täglich sterben 6000 Kinder durch Mangelernährung

12.10.2010, 04:15

Weltweit leiden mehr als 900 Millionen Menschen an Unterernährung. Nach dem aktuellen Welthunger-Index ist das Ziel der internationalen Gemeinschaft, Ernährungssicherheit herzustellen, sogar "weiter entfernt denn je". Die Welthungerhilfe setzt sich für spezielle Ernährungsprogramme ein, um den Teufelskreis von hungernden Müttern, die untergewichtige Kinder zur Welt bringen, zu durchbrechen.

Berlin (kc). 2,2 Millionen Kinder sterben jährlich durch Mangel- und Unterernährung. Das teilte die Welthungerhilfe bei der Vorstellung des diesjährigen Welthunger-Index in Berlin mit. Ihrem Ziel, die Zahl der unterernährten Menschen bis 2015 zu halbieren, ist die internationale Staatengemeinschaft nicht nähergekommen. Zwar fiel der Anteil der Hungernden bis 2006 von 20 auf 16 Prozent, ihre tatsächliche Zahl jedoch ist in den letzten Jahren weiter gestiegen.

Der Index beschreibt die Lage in 29 Ländern als ernst oder sogar gravierend. Am schlimmsten ist die Situation in Südasien und Afrika südlich der Sahara.

Der Welthunger-Index konzentriert sich in diesem Jahr zum ersten Mal auf die Mangelernährung von Kleinkindern, von denen in den Entwicklungsländern jedes dritte unterentwickelt ist. Wichtigste Aussage: Die Zeitspanne zwischen Empfängnis und dem zweiten Lebensjahr ist für die Entwicklung entscheidend. Wenn in diesen 1000 Tagen zu wenig oder die falsche Nahrung zur Verfügung stehe, seien die negativen Folgen der Unterernährung irreversibel.

"Mütter, die als Kind schlecht ernährt waren, bringen häufig untergewichtige Kinder zur Welt", sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. "Diesen Teufelskreis der Unterernährung müssen wir durch konsequente Beratung und Förderung der ländlichen Entwicklung durchbrechen."

Über neue Wege im Kampf gegen Hunger beraten Regierungsvertreter und Hilfsorganisationen in dieser Woche in Rom. Für Deutschland ist Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) dabei.