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Navigationsgerät Schneller zum Einsatz im Wald

In Ilsenburgs Wäldern kann die Orientierung schwer fallen. Die Feuerwehr bekommt ein Gerät, das einfach zu zu versteckten Orten führt.

Von Holger Manigk 23.07.2015, 01:01

Ilsenburg l Die Feuerwehr in Ilsenburg gelangt demnächst schneller zu Waldbränden und verirrten Wanderern im unwegsamen Gelände. Ein neues Navigationssystem soll die Arbeit der Kameraden von der Ortswehr erleichtern.

„Ein normales Navigationsgerät, in dem nur Straßen verzeichnet sind, würde uns kaum weiterhelfen“, sagt André Münzberg, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Ilsenburg. Gerade auf den Wanderwegen im Nationalpark sei es wichtig, sich zu orientieren. „Deshalb haben wir im vergangenen Jahr einheimische Unternehmen angesprochen, ob sie nicht unsere Wehr unterstützen wollen“, ergänzt Ilsenburgs Bürgermeister Dennis Loeffke (CDU).

Die Druckerei Innovo Print AG habe schnell „Ja“ gesagt, so deren Geschäftsführer Albert Steffen. Seine Firma bezahlte den handlichen, rund 500 Euro teuren Tablet-PC samt spezieller Software und USB-Stick für die Navigation, den Ortswehrleiter Münzberg ins Auge gefassst hatte. „Wir können nun markante Punkte im Nationalpark, Hydranten zur Wasserentnahme und Rettungspunkte einpflegen“, erläutert André Münzberg. Zu diesen werden die jeweiligen GPS-Koordinaten im Gerät gespeichert. „So gelangen wir schneller und einfacher zu Orten, die in einem handelsüblichen Navigationssystem nicht auftauchen.“ Das vielfältige Gerät enthalte zudem Datenbanken zu Gefahrgut und Feuerwehr-Pläne vieler Gebäude.

Das Tablet soll im Tanklöschfahrzeug angebracht werden, das als Einsatzzentrale dient. „Somit können wir unsere Kameraden vor Ort viel besser koordinieren“, sagt der Ortswehrleiter. Im Test habe die Software gut funktioniert.

Die Freiwillige Feuerwehr Ilsenburg müsse häufig zu Einsätzen im Wald und bergigen Umland der Ilsestadt ausrücken, so André Münzberg. „Schließlich sind wir die Wehr, deren Gebiet am nächsten am Nationalpark gelegen ist.“ Von Waldbränden seien die Ilsenburger in diesem Jahr bislang glücklicherweise verschont geblieben. „Doch wir müssen häufig verirrte Wanderer suchen“, sagt Münzberg.

So hätten sie etwa Touristen gerettet, die in einem Moor eingesunken waren. „Wir hatten auch schon Wanderer, die sich sicher waren, sie seien am Froschfelsen.“ Tatsächlich befanden sie sich aber rund vier Kiometer Luftlinie entfernt. Nur dank ortskundiger Feuerwehrleute, die anhand der Beschreibung den Standpunkt ermitteln konnten, fanden die Kameraden die Verirrten. In Zukunft könne die Wehr laut Münzberg in solchen Notfällen flexibler reagieren.