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Technische Umstelleung Die meisten Haushalte empfangen Fernsehen in HD-Qualität

Fernsehen in hoher Auflösung (HD) gibt es schon seit etlichen Jahren. Doch erst jetzt startet HDTV in den Haushalten richtig durch. Grund dafür ist auch eine technische Umstellung beim terrestrischen Antennenfernsehen, die in den Elektromärkten die Kasse klingeln ließ.

05.09.2017, 14:06

Berlin (dpa) - Das Fernsehen in HD-Qualität in Deutschland ist auf dem Vormarsch. Aktuell empfangen bereits 25,2 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik das TV-Signal in der hochauflösenden Qualität.

Das geht aus dem Digitalisierungsbericht hervor, den die Medienanstalten vorgestellt haben. Der Anteil stieg demnach von 53,1 auf 65,7 Prozent. Ein Grund für den Zuwachs sei auch die Umstellung des terrestrischen Signals auf den neuen digitalen Standard DVB-T2, der Bilder in HD ausstrahlen kann.

Laut Digitalisierungsbericht empfangen in Deutschland nur noch 4,7 Prozent der TV-Haushalte ausschließlich analog, 3,6 Prozent empfangen sowohl digital als auch analog.

Die Umstellung auf den neuen Standard für das terrestrische Signal war Ende März zunächst in den Ballungsräumen eingeleitet worden. In Deutschland empfangen insgesamt etwa 3,4 Millionen Haushalte das TV-Signal terrestrisch, für knapp die Hälfte ist es die Hauptquelle für den Fernsehempfang.

Die privaten Sender verlangen für das bessere Signal seither jedoch eine Gebühr. Insgesamt 700 000 Zuschauer seien inzwischen zu zahlenden Kunden geworden, teilte der Plattformbetreiber Media Broadcast mit. Der Betreiber, der über die Marke Freenet TV entsprechende Settop-Boxen für den Empfang betreibt, sieht sich damit auf Erfolgskurs.

Nach den Zahlen des Digitalisierungsberichtes haben aber nur jede vierte DVB-T2-Haushalt (25,8 Prozent) bereits ein Abo abgeschlossen oder hat es vor. Jeder Fünfte (19,8 Prozent) ist noch unentschieden. 54,4 Prozent der Haushalte lehnen ein Abo ab.

Die Nutzung des terrestrischen Signals ist - auch bedingt durch die Umstellung - in diesem Jahr von 9 Prozent 2016 auf 7,4 Prozent der Haushalte in diesem Jahr zurückgegangen.

Etwas zugelegt hat demnach das IPTV (von 6,2 auf 6,9 Prozent). Unverändert hoch ist die Nutzung von Satellit und Kabel mit 45,7 und 45,9 Prozent. Über Satellit wird bereits seit 2012 komplett digital ausgestrahlt.

Im Kabel sei mit einer Abdeckung von 88,6 Prozent der Haushalte die komplette Umschaltung "in Sichtweite", heißt es in dem Bericht. Vergangene Woche war es jedoch vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Hessen und Baden-Württemberg zu Pannen bei Kunden von Unitymedia gekommen. Viele Haushalte hatten nach dem erforderlichen Sendersuchlauf ein schwarzes Bild oder konnten einzelne Sender nicht mehr aufrufen.

Die Nutzung des klassischen Fernsehens sei nach wie vor "ungebrochen hoch", sagte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). Gleichzeitig steige die Nutzung von Video-on-Demand-Angeboten vor allem bei den Jüngeren. "Deshalb ist es wichtig, dass die Abruf-Angebote der Rundfunkanbieter die Chance haben, sich gegen die Konkurrenz von Netlix & Co. zu behaupten." Der Digitalisierungsbericht liefere für entsprechende Entscheidungen auch in der Politik die nötigen Fakten.

Pressemitteilung der Medienanstalten

Digitalisierungsbericht