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Neue Vorsitzende Soldatin, Sportsfrau, Mutter

Ulrike Stepponat (32) ist die neue Vorsitzende des SV Rot-Weiß 1868 Arneburg. Außerdem Soldatin, Sportsfrau und Mutter.

Von Karina Hoppe 24.11.2017, 15:27

Arneburg l „Mensch, Ulli, mach‘ das doch.“ Im vergangenen Jahr hat Ulrike Stepponat diesen Satz von Freunden oder aus der Familie noch verklingen lassen. In diesem Jahr fehlten ihr die Argumente gegen den Schritt: Der langjährige Vereinsvorsitzende Heinz Otto wollte fest entschlossen ruhiger treten und ließ sich nicht mehr aufstellen, Ulrike Stepponat konnte sich den Posten durchaus vorstellen und einen anderen Bewerber gab es nicht. So wurde „Ulli“ im März Vorsitzende des SV Rot-Weiß 1868 Arneburg, einem derzeit 280 Mitglieder zählenden Verein.

Ulrike Stepponat kam im Februar 2015 mit ihrer Familie in die Elbestadt. Die Bundeswehr, bei der sie als Zeitsoldatin den Beruf der Rettungsassistentin – sowie Strukturiertheit und Durchsetzungsvermögen – erlernte, versetzte sie von Rendsburg zum Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Heer in die Altmark. Da lag es nahe, wieder ganz zurück nach Hause zu ziehen. Ulrike Stepponat ist in Arneburg aufgewachsen, dort leben ihre Eltern. Und nun auch sie samt Mann und ihren beiden Kindern. Passenderweise in der Stendaler Straße, schräg gegenüber vom Sportplatz und vom Sportlerheim der Arneburger.

Sport gehört für Ulrike Stepponat zum Leben wie Frühstück, Mittag und Abendbrot. Als Kind war sie in der Leichtathletik aktiv und auch der Pferdesport war seit jeher ihre Leidenschaft. „Damals noch in Billberge, da hatte Rot-Weiß noch keine Pferdesportabteilung.“ Ulrike Stepponat sei als Jugendliche fast jeden Tag im Namen des Sports unterwegs gewesen, „da bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, irgendwelchen Blödsinn zu machen“. So sieht Stepponat im Sport eine, wenn nicht d i e Möglichkeit, im positiven Sinne Gemeinschaft zu fördern. „Sport ist verdammt wichtig.“

Fußball, Badminton, Pferdesport, Tischtennis, Kegeln, Leichathletik und Frauensport: Rot-Weiß hat sieben Abteilungen. Die Vorsitzende möchte das Rad nicht neu erfinden, „aber wenn die Abteilungen etwas mehr zusammenrücken würden, das wäre toll“. Vielleicht auch durch gemeinsame Aktionen wie einen Müll-Sammel-Vormittag oder dergleichen. Das kennt Ulrike Stepponat aus ihrer früheren schleswig-holsteinischen Gemeinde. In Arneburg würden damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn der 32-Jährigen ist es auch wichtig, dass der Verein der Stadt hin und wieder etwas zurückgibt. „Wir werden so gut unterstützt.“ Ulrike Stepponat verweist auf den Topp-Sportplatz, auf den Geländereitplatz, den Dressur- und Springplatz und die Kegelbahn. Und die Stadt habe mit einem Sportzentrum weitere Pläne.

Das mit dem Zurückgeben soll im nächsten Jahr auch auf ganze andere Art vonstatten gehen: Rot-Weiß wird 150 Jahre alt und plant eine sportliche Festwoche. Mit großem Sportlerball und einem Umzug, an dem sich alle Vereine der Stadt beteiligen. Ein Festkomittee wurde bereits gegründet, auch Heinz Otto ist mit von der Partie. Am kommenden Dienstag, 28. November, sollen die Pläne in der Arneburger Stadtratssitzung (ab 19 Uhr) vorgestellt werden.

Es kommt vor, dass Ulrike Stepponat gefragt wird, ob sie den Schritt schon bereut hat. Ihre Antwort war bisher immer: „Nein, überhaupt nicht.“