Die Strategie überdenken

Im Dauerstreit zwischen Umweltministerium sowie land- und forstwirtschaftlichen Verbänden nehmen beide Seiten die Eskalation in Kauf. Der grünen Ministerin Claudia Dalbert etwa Agieren im Stil einer Autokratin vorzuwerfen, wie es Waldbesitzerverbandschef Franz zu Salm-Salm getan hat, ist mindestens übertrieben.
Allerdings: Die größere Verantwortung für die sich drehende Konfliktspirale trägt die Ministerin. Als Chefin des Landwirtschaftsressorts hätte sie mit Verständnis für die Sorgen der Verbände manche Woge früh glätten können. Dabei hätte es gar nicht gleich um große Lösungen wie Ausgleichszahlungen für Sturm- und Käferschäden gehen müssen. Konsens beginnt mit kleinen Gesten.
Dalbert allerdings agiert häufig nicht integrativ, es entsteht der Eindruck: Auf Kritik reagiert sie mit kalkulierten Gegenangriffen. Die mögen juristisch sauber sein. Die weniger mächtigen Verbände fühlen sich aber vor den Kopf gestoßen. Soll das Vertrauen nicht total verloren gehen, wäre es höchste Zeit, diese Strategie zu überdenken.