Finanzbehörden 93 Prozent der Grundsteuererklärungen liegen vor
Magdeburg - Gut ein halbes Jahr nach Fristablauf sind in Sachsen-Anhalt bisher rund 93 Prozent der fälligen Grundsteuererklärungen abgegeben worden. Das teilte das Finanzministerium auf Anfrage mit. Insgesamt wurden rund 840.000 Eingänge verzeichnet. Damit fehlen noch etwa 65.000 Erklärungen. „Es werden weiterhin Grundsteuerwerterklärungen an die Finanzämter übermittelt“, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums.
Ab 2025 soll eine neue Grundsteuerberechnung greifen. Dafür müssen fast 36 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewertet werden. Das geschieht auf Grundlage von Angaben, die alle Eigentümer einreichen müssen. Die Frist für die Abgabe war am 31. Januar abgelaufen.
Die Finanzämter haben in Sachsen-Anhalt bisher rund 447.000 Fälle bearbeitet. Das entspricht einer Erledigungsquote von 53,2 Prozent. Gegen die Bescheide zur neuen Grundsteuer sind insgesamt mehr als 70.000 Einsprüche erhoben worden.
Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine wichtige Einnahmequelle. Wie viel die einzelnen Eigentümer künftig zahlen müssen, hängt entscheidend von den sogenannten Hebesätzen der Städte und Gemeinden ab. Aufgrund dieser Systematik könne man keine Angaben dazu machen, wie viele Haushalte mit der Neuberechnung höhere Steuern zahlen müssten, teilte das Finanzministerium mit.
Wer die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht eingereicht hat, soll vom Finanzamt zunächst ein Erinnerungsschreiben erhalten. Außerdem kann bei einer verspäteten Abgabe laut Finanzministerium ein Verspätungszuschlag fällig werden. „Davon wurde in Sachsen-Anhalt allerdings noch kein Gebrauch gemacht“, sagte die Sprecherin. Auch Erinnerungsschreiben sind in Sachsen-Anhalt bisher nicht versendet worden. „Ein genauer Termin hierfür wird noch abgestimmt“, hieß es.