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Kommunen Acht Prozent mehr Personal bei Landkreisen in sechs Jahren

Von dpa Aktualisiert: 19.09.2021, 22:37

Schwerin - Die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern haben ihr Personal in den vergangenen sechs Jahren um acht Prozent aufgestockt. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Jeannine Rösler (Linke) hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Rösler wollte unter anderem herausfinden, ob die seinerzeit hochumstrittene Kreisgebietsreform von 2011 die prognostizierten Effizienzgewinne gebracht hat.

Am stärksten wuchs in den Jahren 2015 bis 2021 demnach die Stellenzahl im Landkreis Rostock (plus 12,7 Prozent). Ein Plus von jeweils gut 10 Prozent gibt es in Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim, während der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in den sechs Jahren nur ein Personalplus von 0,7 Prozent meldete.

Zwar habe es durchaus Stelleneinsparungen gegeben, erläuterte die Landesregierung. „Durch nach der Kreisgebietsreform erfolgte Aufgabenübertragungen und Standardanpassungen sowie gestiegene Fallzahlen ist gleichwohl ein neuer Stellenbedarf begründet worden.“ Zuletzt seien die Gesundheitsämter mit finanzieller Unterstützung des Bundes personell verstärkt worden, um die Corona-Kontaktverfolgung abzusichern. Bis 2019, dem Jahr vor der Pandemie, war die Zahl der Stellen bei den Landkreisen um 4,1 Prozent im Vergleich zu 2015 gewachsen.

Die Kreisreform von 2011 sollte zu Effizienzgewinnen beim Personal in Höhe von über 60 Millionen Euro bis 2020 führen, so die damalige Zielmarke. Ob dies eingetreten ist oder nicht, könne aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht mehr festgestellt werden, hieß es jetzt von der Landesregierung. Allerdings habe sich die Finanzlage der Kreise deutlich stabilisiert. Das Fazit der Landesregierung: „Das Ziel der Landkreisneuordnung, zukunftsfähige, effiziente und leistungsstarke Landkreise zu schaffen, die dauerhaft ihre Aufgaben erfüllen können, ist erreicht worden.“

Der Geschäftsführer des Landkreistags, Matthias Köpp, zweifelt hingegen noch immer an der Sinnhaftigkeit des Projekts. „Wir kommen zu dem Ergebnis, dass die Strukturanpassung erfolgreich geschultert wurde, ob sie auch notwendig war, steht auf einem anderen Blatt“, erklärte er. „Effizienz- und Synergieeffekte durch die Zusammenlegung der Altkreise mussten immer wieder mit den Anforderungen an eine gute Erreichbarkeit und Bürgernähe der Verwaltungen austariert werden.“

Am 4. September 2011 waren aus den zuvor zwölf Altkreisen die sechs heute bestehenden Großkreise gebildet worden. Beinahe alle dieser neuen Landkreise zählen zu den flächengrößten in Deutschland, wobei der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte den größten Landkreis der Bundesrepublik bildet. Seit 2011 gab es immer wieder Kritik an langen Wegen, gerade auch für die ehrenamtlichen Kreistagsmitglieder.