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Auszeichnung Artenschützer: Preis für Schutz des Greifvogels Wiesenweihe

Von dpa Aktualisiert: 11.08.2022, 14:33
Eine Wiesenweihe (Circus pygargus) fliegt.
Eine Wiesenweihe (Circus pygargus) fliegt. Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Beelitz - Für den Schutz des seltenen Greifvogels Wiesenweihe haben zwei Artenschützer den Naturschutzpreis des Landes Brandenburg erhalten. Am Mittwoch bekamen in Beelitz Antje Drangusch aus Treuenbrietzen und Helmut Brücher aus Rohrbeck die mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung. Im Südwesten Brandenburgs machten sie sich seit mehr als zehn Jahren um den Schutz dieser gefährdeten Vögel besonders verdient, teilte das Umweltministerium mit.

„Ich bin sehr froh, dass dieser seltene Greifvogel heute wieder in Brandenburg brütet“, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) laut Mitteilung. Die größte Bedrohung für die Tiere ist laut Ministerium der Verlust wichtiger Brutgebiete wie Moore und Heideflächen. Die eleganten Vögel nisteten inzwischen notgedrungen fast ausschließlich in Getreidefeldern, die in der Regel noch vor dem Ausfliegen der Jungtiere abgeerntet werden. „Es gilt also, die Nester der Vögel zuvor aufzuspüren und zu schützen.“

Aktuell gibt es in Deutschland laut Umweltministerium etwa 430 bis 450 Brutpaare der Wiesenweihe. Helmut Brücher und Antje Drangusch verzeichneten in ihrem etwa 900 Quadratkilometer großen Gebiet an der Grenze zu Sachsen-Anhalt zwischen 2010 und 2021 jährlich vier bis 18 Bruten. Die Schwankungen hätten mit den ebenfalls schwankenden Beständen der Feldmaus als Hauptnahrungsquelle zu tun.

Die Artenschützer arbeiten auch mit der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg und der Universität Potsdam zusammen. „Vieles ist für uns aber noch immer nicht nachvollziehbar“, sagte Brücher. So seien die Wiesenweihen in diesem Jahr unerwartet spät zurückgekehrt, was den Konflikt zwischen Brut- und Erntezeit noch einmal verschärft habe. „Hier zeigt sich, wie sehr die Vögel auf Unterstützung angewiesen sind.“