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Fußball Aufatmen nach Hochrisiko-Spiel - aber auch Kritik

Ein Fußball-Spieltag, wie Berlin ihn noch nicht erlebt hat. Hertha und Union spielten am selben Tag. Wie lief es?

Von dpa Aktualisiert: 02.11.2025, 13:17
Fußballfans verließen das Olympiastadion nach dem Spiel der Hertha gegen Dynamo Dresden unter den kritischen Blicken etlicher Polizisten.
Fußballfans verließen das Olympiastadion nach dem Spiel der Hertha gegen Dynamo Dresden unter den kritischen Blicken etlicher Polizisten. Manuel Genolet/dpa

Berlin - Nach dem Einsatz von rund 1.000 Polizeikräften am Berliner Fußball-Super-Samstag haben die Behörden ein Fazit gezogen. Erstmals spielten Hertha BSC und der 1. FC Union am selben Tag kurz nacheinander. Hinzu kam, dass die Partie der Alten Dame in der 2. Liga gegen die SG Dynamo Dresden zu den sogenannten Hochrisiko-Spielen zählt. 

Gravierende Ausschreitungen oder Krawalle gab es nicht. „Durch ein striktes Fantrennungskonzept gelang es, erste Gewalttätigkeiten schnell zu beenden und einen friedlichen Verlauf der Veranstaltung zu gewährleisten“, hieß es von der Polizei zum Spiel der Hertha gegen Dynamo. 

Es habe 53 Festnahmen gegeben und 35 Strafanzeigen unter anderem wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch, Raub, Sachbeschädigung, tätlichem Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gegeben. Vier Polizeikräfte seien verletzt worden. 

Beim Gastspiel des SC Freiburg in Berlin-Köpenick notierte die Polizei 14 Festnahmen und drei Strafanzeigen wegen Beleidigung, Landfriedensbruch und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. 

Auseinandersetzung vor Anpfiff auf den Rängen verhindert

Das Sicherheitskonzept beim Zweitligaspiel hatte die konsequente Trennung der beiden Fanlager im und um das Olympiastadion vorgesehen. Neben den offiziell verfügbaren 11.000 Karten für die Gästeblocks hatten noch mehrere Tausend Dresdner Anhänger Tickets gekauft - sie saßen unter den Hertha-Fans. Insgesamt verfolgten 70.914 Zuschauer die Partie im Stadion. 

Mit Ausnahme einer drohenden Konfrontation vor dem Anpfiff, als mehrere hundert Fans aus beiden Lagern laut Polizei versucht hatten, auf dem Oberring aufeinander zuzulaufen, kam es aber zu keinen sichtbaren größeren kritischen Vorfällen. 

Kritik von der Fanhilfe: Gängelungen und Provokationen 

Auf dem Stadiongelände waren eigens Sichtschutzwände aufgestellt. Am Einlass waren Wasserwerfer postiert sowie Einsatzkräfte mit Hunden. 

Auch nach der Partie wurden die Fans der beiden Teams auf unterschiedlichen Wegen aus dem Stadion geleitet. „Es war alles ruhig“, sagte eine Sprecherin der Polizei: „Nach dem Spiel gab es keine Vorfälle mehr.“ 

Die Fanhilfe Berlin kritisierte indes den Einsatz in einer längeren Stellungnahme scharf. Darin war unter anderem von Gängelungen und Provokationen durch die Polizei die Rede.