Präsidentschaftswahl Berlin kann ab Samstag für Stichwahl in Türkei stimmen
Bei den Präsidentschaftswahlen in der Türkei gab es in der ersten Runde keinen klaren Gewinner. Nun dürfen die Wählerinnen und Wähler noch einmal ran - auch in Berlin und Brandenburg.
Berlin - Wahlberechtigte können in Berlin ab Samstag (20. Mai) ihre Stimme für die Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei abgeben. Gewählt werden kann im Generalkonsulat an der Heerstraße im Ortsteil Charlottenburg-Wilmersdorf bis einschließlich Mittwoch (24. Mai), wie die Türkische Botschaft auf Anfrage mitteilte. Demnach können im Konsulat Türkinnen und Türken und Deutschtürken mit doppelter Staatsbürgerschaft aus Berlin und Brandenburg ihre Stimme abgeben - vorausgesetzt, sie hatten sich schon vor der ersten Wahlrunde registriert. Bei der ersten Abstimmung hatten laut Botschaft rund 64.000 Wahlberechtigte ihre Stimme im Generalkonsulat abgegeben.
Bei der Stichwahl am 28. Mai treten Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und der Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu gegeneinander an. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Türkei, dass es zu einer Stichwahl um das Präsidentenamt kommt. Die 61 Millionen Wähler im Inland sind in knapp zwei Wochen erneut dazu aufgerufen, ihren Stempel unter einen der beiden Kandidaten zu setzen. Auch die 3,4 Millionen Wahlberechtigten im Ausland müssen erneut an die Urne treten. Nach Angaben der Wahlbehörde entfielen in der ersten Wahlrunde auf Erdogan 49,51 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kilicdaroglu kam auf 44,88 Prozent.
Bei den wahlberechtigten Türkinnen und Türken in Deutschland zeichnete sich in der ersten Runde eine deutliche Mehrheit für Recep Tayyip Erdogan ab. Auf den Amtsinhaber entfielen beim Stand von knapp 98 Prozent der ausgezählten Wahlurnen aus Deutschland knapp zwei Drittel der Stimmen, wie aus Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag hervorging. Offizielle Zahlen der Wahlbehörde zum Ergebnis in Deutschland lagen zunächst noch nicht vor. In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Deutsch-Türken wahlberechtigt.
Nach Angaben des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB) mobilisieren in Berlin beide Lager zu der Stichwahl. Bislang hielten sich die Spannungen in der Bundeshauptstadt im Rahmen. „Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass die Menschen auch weiterhin besonnen sein werden“, sagte die Sprecherin des Vorstands, Ayşe Demir.