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Prozesse Betrug mit Döner-Spießen: Geständnis zum Prozessauftakt

Von dpa Aktualisiert: 22.09.2021, 05:49
Eine Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in ihren Händen.
Eine Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in ihren Händen. Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Frankfurt/Main - Mit dem Geständnis eines der drei Angeklagten hat in Frankfurt der Prozess um millionenschwere Steuerhinterziehung bei der Lieferung von Döner-Fleischspießen begonnen. Der 50 Jahre alte, wegen Beihilfe angeklagte Mann räumte am Montag vor dem Landgericht ein, als Disponent eines international agierenden Fleischherstellers „schwarze“ Lieferscheine ausgestellt sowie Speditionen für Döner-Transporte nach Belgien beauftragt zu haben. Nur ein Teil der Exporte sei über die Firmenbücher gelaufen. Die Staatsanwaltschaft geht im Tatzeitraum zwischen 2006 und 2010 von einem Steuerschaden von knapp sieben Millionen Euro aus.

Die beiden anderen Angeklagten äußerten sich am ersten Verhandlungstag nur kurz zu ihren persönlichen Verhältnissen. Zu den Anklagevorwürfen wollen sie vorerst nichts sagen. Die belgische Steuerfahndung hatte Anfang 2014 bei einer Überprüfung des belgischen Unternehmens zahlreiche „Schwarzlieferscheine“ entdeckt und daraufhin die deutschen Behörden informiert, die ein Strafverfahren einleiteten.

Neben den 51 und 55 Jahre alten Hauptangeklagten sollte ursprünglich noch ein 63 Jahre alter Mann auf der Anklagebank Platz nehmen. Er meldete sich jedoch krank, sein Verfahren wurde daraufhin abgetrennt. Die Wirtschaftsstrafkammer steht vor einer ausgedehnten Beweisaufnahme mit Verhandlungsterminen bis Anfang Dezember.