BND seit 1966 über Folter in Colonia Dignidad informiert
Santiago de Chile (dpa) - Der Bundesnachrichtendienst will erstmals 1966 von KZ-ähnlichen Methoden in der von Deutschen gegründeten Sektensiedlung Colonia Dignidad in Chile erfahren haben. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Allerdings will der BND dies nur aus örtlichen Presseberichten erfahren haben. In der Antwort des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Stephan Steinlein, wird zudem eingeräumt, dass die Regierung bis 1987 Menschenrechtsverletzungen ignoriert und sich schützend vor die Colonia Dignidad gestellt habe.