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Warnung vor illegalen Knallern Böllerverbot an der Binnenalster in Hamburg

Im vergangenen Jahr gab es an Silvester unschöne Szenen rund um die Hamburger Binnenalster. Dabei wurden auch Menschen verletzt. Damit das nicht noch mal passiert, gibt es dort nun ein Böllerverbot. Nicht nur Hamburg plant solche Verbotszonen.

05.12.2019, 17:19

Hamburg (dpa) - Vier Wochen vor Silvester hat jetzt auch Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg wegen Sicherheitsbedenken ein Böllerverbot für wichtige Teile seiner Innenstadt angekündigt. Wegen Sicherheitsbedenken solle es kein Feuerwerk am Jungfernstieg geben.

Die Polizei der Hansestadt sprach ein Böllerverbot rund um die Binnenalster aus. Böllerfreie Zonen soll es auch in den Innenstädten von München, Stuttgart, Hannover und Köln geben. München etwa hat ein Feuerwerksverbot in der Altstadt und Fußgängerzone erlassen. Flächendeckende Verbote sind in Deutschland aber bislang kaum geplant, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter 53 Städten und Gemeinden in der vergangenen Woche hervorgeht.

Experten warnten unterdessen vor den Gefahren illegaler Silvesterknaller. Diese reagierten häufig viel heftiger als offiziell in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper, sagte Martin Dümmel von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) am Donnerstag im brandenburgischen Horstwalde. Demnach könne etwa die nötige Verzögerungszeit nach dem Anzünden nicht gegeben sein oder der Knaller unvorhergesehen stark reagieren. Der klassische illegale Silvesterknaller sei der Blitzknallkörper, der aus dem europäischen Ausland importiert werde. Er sei das Hauptproblem, sagte Dümmel. Umgangssprachlich ist er auch als "Polenböller" bekannt. Gerade zum Jahresende stellt der Zoll häufig illegale Pyrotechnik sicher.

Der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) sagte zur Begründung des geplanten Verbots in der City, durch den unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern und immer mehr Menschen an der Binnenalster sei die Gefahr von Verletzungen gestiegen. Bei Aggressionen aus der Menge sei auch die Situation für Einsatzkräfte schwierig. Polizeibeamte sollen das Verbot mit Kontrollen umsetzen.

Vor allem Umweltschützer hatten in den vergangenen Monaten versucht, Böller zumindest aus den Innenstädten zu verbannen. Wegen der Luftreinheit will aber keine der befragten Städte das Böllern untersagen. Wie in Hamburg führen die Städte als Grund für Verbotszonen vor allem Sicherheitsbedenken an.

Im vergangenen Jahr seien in Hamburg 10.000 Menschen an die Binnenalster gekommen, sagte der Polizeipräsident der Hansestadt, Ralf Martin Meyer. Darunter seien auch viele Familien mit Kindern. "Natürlich spielt auch Alkohol eine Rolle. Es werden Raketen abgeschossen in einer Art und Weise, die nicht sicher ist", sagte Meyer. Im vergangenen Jahr seien fünf Polizisten verletzt worden. Zudem sei ein siebenjähriges Kind im Gesicht verletzt worden, ein 16-Jähriger an der Hand. Daher wolle die Polizei in diesem Jahr im Vorfeld reagieren. Grundlage ist eine Allgemeinverfügung nach dem Gefahrenabwehrgesetz.

Homepage Polizei Hamburg