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"Wanderungssaldo" geht zurück Einwohnerzahl in Deutschland wohl auf neuem Höchststand

Die Zahl der Menschen in Deutschland dürfte im vergangenen Jahr den bislang höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht haben. Gleichzeitig gibt es ein Geburtendefizit. Die demografische Alterung schreitet weiter voran.

25.01.2019, 14:13

Wiesbaden (dpa) - Ende vergangenen Jahres lebten in Deutschland nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes 83 Millionen Menschen. Das sei ein Höchststand seit der Wiedervereinigung, der trotz eines Geburtendefizits durch Zuwanderung erreicht worden sei, hieß es in einer Mitteilung.

Ende 2017 lag die Bevölkerungszahl bei 82,8 Millionen Menschen. Die demografische Alterung schreite unterdessen voran, hieß es. Für 2018 gehen die Statistiker von einem leichten Geburtenanstieg und einer spürbaren Zunahme der Zahl der Sterbefälle aus. Nach der Schätzung wird mit 785.000 bis 805.000 Geburten und mit 950.000 bis 970.000 Sterbefällen gerechnet.

Auch künftig ist nach Angaben der Statistiker zu erwarten, dass trotz steigender Lebenserwartung die Zahl der Gestorbenen und der Geburten weiter auseinander klaffen wird. Ein Grund: Die zahlenmäßig starken Jahrgänge der Babyboom-Generation kommen ins Seniorenalter. Zugleich werde die Zahl potenzieller Mütter in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich zurückgehen, da in den 1990-er Jahren nur relativ wenige Kinder geboren wurden, die nun ins gebärfähige Alter kommen.

Der sogenannte Wanderungssaldo von Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland dürfte zwischen 340.000 und 380.000 Menschen liegen, hieß es weiter. Noch im Jahr 2017 waren 416.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als weggezogen. Der Wanderungssaldo dürfte der Schätzung zufolge nach 2015 zum dritten Mal in Folge zurückgehen und das Niveau des Jahres 2012 erreichen. Ohne diesen positiven Wanderungssaldo wäre die Bevölkerungszahl in Deutschland bereits seit mehr als 40 Jahren rückläufig. Denn schon 1973 war die Zahl der Gestorbenen größer als die Zahl der Neugeborenen.

Bei seiner Schätzung ging das Bundesamt von den bereits verfügbaren Angaben über Geburten und Todesfälle bis September 2018 und der Wanderungsbewegungen bis einschließlich August aus. Die endgültigen Ergebnisse zur Bevölkerungszahl werden im Sommer veröffentlicht.